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Die Verbreitung und Rezeption des Manifests der kommunistischen Partei in Italien (1889-1945)

I. VORWORT
Aufgrund theoretischer Konflikte wie politischer Ereignisse war das Interesse an Marxens Werk nie konstant und hat seit seinen frühen Äußerungen unbestreitbare Einbrüche erlebt. Von der „Krise des Marxismus“ bis zur Auflösung der „Zweiten Internationale“, von den Diskussionen über die Grenzen der Mehrwerttheorie bis zu den Tragödien des sowjetischen Kommunismus schien der marxsche Begriffshorizont durch die Kritik seiner Ideen jedes Mal endgültig überwunden. Und doch gab es stets eine „Rückkehr zu Marx“. Immer wieder entstand ein neues Bedürfnis, auf sein Werk Bezug zu nehmen, das mit der Kritik der politischen Ökonomie, den Formulierungen zur Entfremdung und den brillanten Seiten der politischen Streitschriften weiterhin eine unwiderstehliche Faszination auf Anhänger und Gegner ausübte.

Obwohl Ende des letzten Jahrhunderts einstimmig sein Untergang verfügt wurde, hat Marx seit einigen Jahren völlig unerwartet erneut die geschichtliche Bühne betreten. Tatsächlich ist derzeit ein wahrer Aufschwung des Interesses im Gang und immer häufiger werden seine Schriften wieder aus den Regalen der Bibliotheken Europas, der Vereinigten Staaten und Japans hervorgeholt.

Die Wiederentdeckung von Marx erklärt sich aus seiner anhaltenden Fähigkeit zur Erklärung der Gegenwart, für deren Verständnis und Transformation er ein unverzichtbares Werkzeug bleibt. Angesichts der Krise der kapitalistischen Gesellschaft und der tiefen Wiedersprüche, die sie durchziehen, befragt man diesen nach 1989 allzu eilig beiseite geschobenen Autor erneut. So wird Jacques Derridas Behauptung – „es wird immer ein Fehler sein, Marx nicht zu lesen, wiederzulesen und zu diskutieren“ –, die noch vor wenigen Jahren wie eine vereinzelte Provokation klang, heute immer mehr geteilt.

Seit Ende der Neunzigerjahre wird in Zeitungen und Zeitschriften, Fernseh- und Radiosendungen ständig über den aktuellsten Denker für unsere Zeit diskutiert: über Karl Marx. Der erste Artikel, der in diesem Sinn ein gewisses Echo hervorrief, war The return of Karl Marx, erschienen in der amerikanischen Zeitschrift „The New Yorker“. Dann war die BBC an der Reihe, die Marx 1999 den Titel des größten Denkers des Jahrtausends verlieh. Einige Jahre darauf widmete die Zweimonatsschrift „Nouvel Observateur“ dem Thema Karl Marx – le penseur du troisième millénaire? eine ganze Nummer und wenig später zollte auch Deutschland demjenigen, den es zu einem vierzig Jahre langen Exil gezwungen hatte, Tribut. Über 500.000 Fernsehzuschauer des öffentlich-rechtlichen Senders ZDF wählten Marx im Jahr 2004 zur drittwichtigsten deutschen Persönlichkeit aller Zeiten (zur wichtigsten überhaupt in der Kategorie „Aktualität“), und während der letzten Bundestagswahlen bildete die bekannte Wochenzeitschrift „Der Spiegel“ ihn auf der Titelseite, unter der Überschrift Ein Gespenst kehrt zurück, mit zum Siegeszeichen erhobenen Fingern ab.

Zur Abrundung dieses kuriosen Überblicks sei die 2005 von dem Radiosender BBC 4 durchgeführte Umfrage erwähnt, bei der Marx zum beliebtesten Philosophen der englischen Hörer gekrönt wurde.
Auch die Literatur über Marx, die vor fünfzehn Jahren fast völlig aussetzte, zeigt deutliche Zeichen der Erholung und neben der Blüte neuer bedeutender Studien kommen in verschiedenen Sprachen Bändchen mit dem Titel Why read Marx today? heraus. Ähnlichen Anklang finden die internationalen Zeitschriften, die für Beiträge zu Marx und den Marxismen offen sind, wie auch Tagungen, Universitätsvorlesungen und Seminare zum Thema wieder in Mode gekommen sind. Schließlich ertönt auch von politischer Seite, wenngleich verhalten und in eher verworrener Form, von Lateinamerika bis zur Bewegung für eine andere Welt ein neuer Ruf nach Marx.

Der Text, der wiederum mehr als jeder andere die Aufmerksamkeit von Lesern und Wissenschaftlern auf sich gezogen hat, ist das Manifest der kommunistischen Partei. So wurde das Manifest von Marx und Engels 1998, anlässlich des hundertfünfzigsten Jahrestags seines Erscheinens, in dutzenden neuer Ausgaben in allen Teilen der Welt gedruckt und nicht nur als großartigste Voraussicht der Entwicklung des weltweiten Kapitalismus gefeiert, sondern auch als meistgelesener politischer Text in der Geschichte der Menschheit. Aus diesem Grund mag es von Interesse sein, die Geschichte seiner ersten Verbreitung in unserem Land nachzuzeichnen.

II. KARL MARX: DIE ITALIENISCHE VERKENNUNG
In Italien erfreuten sich die Marxschen Theorien außerordentlicher Popularität. Sie inspirierten politische Parteien, Gewerkschaftsorganisationen und soziale Bewegungen und trugen wie keine andere zur Verwandlung des nationalen politischen Lebens bei. Durch ihre Verbreitung in jedem Bereich der Wissenschaft und Kultur veränderten sie in nicht umkehrbarer Weise deren Richtung und selbst den Wortschatz. Indem sie dazu beitrugen, dass sich die subalternen Klassen ihrer Lage bewusst wurden, avancierten sie zum theoretischen Hauptwerkzeug im Emanzipationsprozess von Millionen Männern und Frauen.

Der hier erreichte Verbreitungsgrad ist mit dem in wenigen anderen Ländern zu vergleichen. Man muss sich also fragen, was der Ursprung dieser Bekanntheit ist. Besser gesagt, wann sprach man das erste Mal von „Carlo Marx“? Wann erschien sein Name das erste Mal in den Zeitungen unter den ersten übersetzten Schriften? Wann verbreitete sich sein Ruf in der kollektiven Vorstellung von Arbeitern und militanten Sozialisten? Und vor allem, wie und unter welchen Umständen begann sich sein Gedanke zu behaupten?

Die allerersten Übersetzungen der Schriften Marx`, der während den ersten revolutionären Unruhen von 1848 fast völlig unbekannt war, erschienen erst in der zweiten Hälfte der Sechzigerjahre. Sie waren allerdings wenig zahlreich und bezogen sich nur auf die Inauguraladresse und die Statuten der „International Working Men’s Association“. Zu dieser Verspätung trug sicherlich die Isolierung Marx’ und Engels von Italien bei, die trotz der Faszination, die seine Geschichte und Kultur auf sie ausübten und der Anteilnahme, die sie für seine Realität zeigten, erst im Jahr 1860 mit Italien in Briefverkehr traten und allein ab 1870 tatsächliche politische Beziehungen mit diesem Land aufnahmen.

Ein erstes Interesse an der Figur Marx’ kam erst im Zuge der revolutionären Vorgänge um die Kommune von Paris auf. Die nationale Presse, wie auch eine Reihe von Arbeiterblättern, widmeten dem „Gründer und Führer der Internationale“ innerhalb von wenigen Wochen, biografische Skizzen und Veröffentlichungen von Auszügen aus Briefen und politischen Beschlüssen (darunter Der Bürgerkrieg in Frankreich).

Auch bei dieser Gelegenheit betrafen die abgedruckten Schriften – die einschließlich jener Engels allein in den Jahren 1871-1872 85 an der Zahl waren – ausschließlich Dokumente der «Internationale», zum Zeichen einer anfänglich rein politischen und erst später auch theoretischen Aufmerksamkeit. Weiters erschienen in einigen Zeitungen fantasievolle Beschreibungen, die dazu beitrugen, seinem Bild einen legendären Heiligenschein zu verleihen: «Karl Marx ist ein schlauer und bewiesenermaßen mutiger Mann. Schnelle Reisen von einem Land ins andere und ständige Verkleidungen erlauben ihm, seine Überwacher, die Polizeispitzel ganz Europas, ständig zu täuschen».

Das Ansehen, das seinem Namen anzuhaften begann, war gleichermaßen groß und ungefähr. Während dieser Zeit verbreiteten, nämlich, Propagandahandbücher die Marx’schen Auffassungen – wenigstens die als solche angesehen wurden – gleichzeitig mit jenen Darwins und Spencers. Sein Gedanke wurde als ein Synonym für Legaritarismus und Positivismus betrachtet. Seine Theorien wurden in einer sehr unwahrscheinlichen Kombination mit den genau entgegen gesetzten Auffassungen Fouriers, Mazzinis und Bastiats zusammengebracht. Seine Figur wurde – auf einem Missverständnis beruhend – mit jener von Garibaldi und Schäffle verglichen.

Das Interesse an Marx blieb nicht nur unbestimmt, sondern brachte auch keine Zustimmung für seine politischen Positionen. Unter den italienischen Anhängern der Internationale, die bei der Auseinandersetzung zwischen Marx und Bakunin fast einheitlich die Partei des letzteren ergriffen, blieb seine Abhandlung beinahe unbekannt und der Konflikt innerhalb der «Internationale» wurde mehr als persönlicher Zusammenstoß zwischen den beiden, anstatt als ein politischer Streit betrachtet.

Trotzdem fassten Marx´ theoretische Elemente während des folgenden Jahrzehnts, das von der Hegemonie des anarchischen Gedankenguts beherrscht wurde – welches in der italienischen Gesellschaft, die vom Nichtvorhandensein eines modernen industriellen Kapitalismus, von der folglich noch begrenzter Arbeiterwelt, sowie von der lebendigen Verschwörertradition, entliehen aus der jüngsten Revolution im Land, geprägt war, leichtes Spiel hatte – langsam in den Reihen der Arbeiterbewegung Fuß. Eine erste Verbreitung erfuhren diese Elemente paradoxerweise gerade durch die Anarchisten, die den Gedanken der der Emanzipation der Arbeiterklasse durch die Arbeiterklasse selbst und des Klassenkampfes, der in den Statuten und Inauguraladressen der «Internationale» enthalten war, vollständig teilten.

Sie veröffentlichten weiterhin Marx, oft in offener Polemik mit dem Sozialismus, der wortgewaltig revolutionär, in der Praxis hingegen legalitär und revisionistisch war. Die wichtigste Initiative war sicherlich die Veröffentlichung des Kompendiums des ersten Buchs von Das Kapital herausgegeben von Carlo Cafiero im Jahr 1879. Dies war die erste Gelegenheit, bei der sich, wenn auch in eher popularisierter Form, die wichtigsten Marx’schen Konzepte in Italien zu verbreiten begannen.

III. DIE ACHTZIGERJAHRE UND DER «MARXISMUS» OHNE MARX
Die Marxschen Schriften wurden auch in den Achtzigerjahren nicht übersetzt. Mit Ausnahme einiger weniger Artikel, die in der sozialistischen Presse erschienen, waren die einzigen übersetzten Werke die von Engels (Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft 1883 und Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staates 1885), die auch nur – in sehr geringer Auflage – dank der eigensinnigen und gleichzeitig virtuosen Initiative des Sozialisten aus Benevento Pasquale Martignetti das Licht erblickten. Unerwarteterweise begannen sich wichtige Kreise des offiziellen Kulturwesens mit Marx zu beschäftigen, die ihm gegenüber weniger Vorbehalte zeigten, als jene, die in deutschen Kreisen bekundet wurden.

Und so veröffentlichte, auf Betreiben der höchsten akademischen und verlegerischen Ebenen, die bedeutende «Biblioteca dell’economista» (Bibliothek des Ökonomen), die gleiche, die auch schon Marx mehrmals bei seinen Nachforschungen am British Museum konsultiert hatte, zwischen 1882 und 1884 in einzelnen Heften und 1886 in einem einzigen Band, das erste Buch von Das Kapital. Die geringe Bedeutung der italienischen Bewegung wird durch die Tatsache belegt, dass Marx, von der Veröffentlichung der einzigen Übersetzung seines Werks in Italien bis nach dem Zweiten Weltkrieg ganz zufällig und nur zwei Monate vor seinem Tod erfuhr. Engels hingegen erst 1893!

Wenn auch in einer Realität voller Beschränkungen wie jene, die zu schildern hier kurz versucht wurde, kann man doch die erste Verbreitung des Marxismus in diese Zeit datieren. Allerdings geschah diese Verbreitung auf Grund der äußerst geringen Anzahl an Übersetzungen der Marx´schen Schriften und deren so schwierigen Auffindbarkeit fast nie durch Originalquellen , sondern durch indirekte Anführungen, Zitate aus zweiter Hand, Kurzfassungen durch die vielen Epigonen oder angeblichen Fortsetzer, die in kurzer Zeit auftauchten.

Während dieser Jahre entwickelte sich ein wahrer Kulturosmoseprozess, der nicht nur die verschiedenen sozialistischen Auffassungen in Italien, sondern auch andere Ideologien betraf, die mit dem Sozialismus nichts zu tun hatten. Gelehrte, politische Agitatoren und Journalisten bildeten sich ihre Ideen durch Hybridisierung des Sozialismus mit allen anderen ihnen zur Verfügung stehenden theoretischen Mitteln . Und wenn sich der «Marxismus» so rasch gegenüber allen anderen Doktrinen durchsetzen konnte, so geschah das, weil es keinen autochthonen italienischen Sozialismus gab. Das Ergebnis dieser kulturellen Homogenisierung war ein verarmter und verfälschter «Marxismus». Ein «Marxismus» passe-partout. Vor allem ein Marxismus ohne die Kenntnis Marx’, da man die italienischen Sozialisten, die seine Originaltexte gelesen hatten, immer noch an den Fingern einer Hand abzählen konnte.

Wenn auch einfach und unrein, deterministisch und nur auf politische Nebensächlichkeiten ausgerichtet, so war dieser «Marxismus» doch imstande, der Arbeiterbewegung eine Identität zu geben, sich in der 1892 gegründeten «Partito dei Lavoratori Italiani» (Italienischen Arbeiterpartei) zu behaupten und sogar seine Hegemonie in der italienischen Kultur und Wissenschaft zu entfalten.

Vom Manifest der kommunistischen Partei, bis zum Ende der Achtzigerjahre gab es dann von ihm keine Spur. Trotzdem spielte er zusammen mit seinem Hauptinterpreten, Antonio Labriola, eine wichtige Rolle beim Bruch jenes verfälschten Marxismus, der, bis dahin, die italienische Realität gekennzeichnet hatte. Zuvor jedoch, ist es nötig, einen Schritt zurück zu machen.

IV. DIE ERSTEN VERÖFFENTLICHUNGEN DES MANIFESTS IN ITALIEN
Im Vorwort zur ersten Ausgabe des Manifests der kommunistischen Partei wurde die Veröffentlichung des Werks in «englischer, französischer, italienischer, flämischer und dänischer Sprache» angekündigt. In Wirklichkeit wurde dieses Vorhaben nicht durchgeführt oder besser gesagt, Das Manifest wurde eine der meist verbreiteten Schriften in der Geschichte der Menschheit, aber nicht nach den Plänen seiner Autoren.
Der erste Übersetzungsversuch des Manifests in Italienisch und Spanisch wurde in Paris von Hermann Ewerbeck unternommen, einem führenden Mitglied des kommunistischen Bundes in der französischen Hauptstadt. Jedoch, obgleich Marx nach Jahren in seinem Werk Herr Vogt, fälschlich von der Existenz einer italienischen Übersetzung sprach , wurde diese doch nie verfasst. Vom ursprünglichen Vorhaben entstand nur die englische Übersetzung im Jahr 1850 und zuvor, 1848 die schwedische. Danach geriet das Manifest infolge der Niederlage der Revolution der Jahre 1848-49, in Vergessenheit.

Die einzigen Nachdrucke, zwei in den Fünfzigerjahren und drei in den Sechzigerjahren, erschienen in deutscher Sprache. Für das Erscheinen neuer Übersetzungen musste man die nächsten beiden Jahrzehnte abwarten. 1869 ging die russische Übersetzung in Druck und 1871 die serbokroatische. Im gleichen Zeitraum erblickten, in New York, auch die erste in den USA veröffentlichte englische Version (1871) und die erste französische (1872) das Licht. 1872 kam in Madrid auch die erste spanische Übersetzung heraus, gefolgt, im Jahr darauf, von der portugiesischen, die anhand ersterer erfolgte.

Zu dieser Zeit war Das Manifest in Italien noch unbekannt. Die erste kurze Darstellung, bestehend aus Zusammenfassungen und Textauszügen erschien erst 1875 im Werk von Vito Cusumano, Le scuole economiche della Germania in rapporto alla questione sociale (Die Wirtschaftsschulen in Deutschland und ihr Verhältnis zur sozialen Frage). Dort war zu lesen, dass: „aus der Sicht des Proletariats dieses Werk an Wichtigkeit mit der Déclaration des droits des hommes (Erklärung der Menscherechte) für die Bourgeoisie vergleichbar ist.

Es ist eines der wichtigsten Ereignisse des 19. Jahrhunderts, eine jener Erscheinungen, die ein Jahrhundert kennzeichnen, ihm einen Namen und eine Richtung geben“. Danach waren die Bezugnahmen auf das Manifest wieder weniger häufig. Trotzdem wurde das Werk 1883 in den Artikeln zitiert, die die Nachricht vom Ableben Marx’ brachten. Das sozialistische Blatt «La Plebe» (Das Volk) sprach davon als eines der „grundlegenden Dokumente des zeitgenössischen Sozialismus (…) Symbol für die Mehrheit des westlichen sozialistischen Proletariats des Westens und Nordamerikas“. Die bürgerliche Zeitung «Gazzetta Piemontese» (Piemonteser Zeitung), hingegen präsentierte Marx als den Autor des „berühmten Manifesto dei Comunisti (Manifests der Kommunisten), das zur Fahne des militanten Sozialismus, zum Katechismus der entrechteten Klassen, zum Evangelium, nach dem die deutschen und ein Großteil der englischen Arbeiter widmen, auf das sie wählen, schwören und für das sie kämpfen, wurde“. Trotz dieser positiven Urteile musste der Druck immer noch warten.

1885, nachdem er eine Kopie des Manifests von Engels bekommen hatte, verfasste Martignetti dessen Übersetzung. Die Ausgabe wurde jedoch wegen Geldmangels niemals gedruckt. Die erste italienische Übersetzung erschien mit mehr als vierzig Jahren Verspätung, 1889. Bis einschließlich zu diesem Jahr waren bereits 21 Ausgaben auf Deutsch, 12 auf Russisch, 11 auf Französisch, 8 auf Englisch, 4 auf Spanisch, 3 auf Dänisch (die erste 1884), 2 auf Schwedisch, 1 jeweils auf Portugiesisch, Tschechisch (1882), Polnisch (1883), Norwegisch (1886) und Yiddisch (1889) erschienen. Der italienische Text ging in der demokratischen Zeitung von Cremona «L’Eco del popolo» (Das Volksecho) unter dem Titel Manifesto dei socialisti redatto da Marx e Engels (Manifest der Sozialisten erstellt von Marx und Engels), in zehn Folgen zwischen August und November in Druck.

Diese Version zeichnete sich aber durch eine überaus schlechte Qualität aus, es fehlten das Vorwort von Marx und Engels, der dritte Abschnitt («Sozialistische und kommunistische Literatur») und verschiedene andere Teile, die entweder ausgelassen oder zusammengefasst waren. Weiters waren in der Übersetzung aus dem Deutschen aus dem Jahr 1883 von Leonida Bissolati, verglichen mit der französischen aus dem Jahr 1885 von Laura Lafargue, die komplizierteren Ausdrücke stark vereinfacht. Mehr als eine Übersetzung, handelte es sich dabei also um eine Popolarisierung der Schrift, mit einigen wörtlich übersetzten Passagen.
Die zweite italienische Ausgabe, die erste allerdings in Heftform, kam 1891 heraus. Die, anhand der französischen Ausgabe der Pariser Zeitung «Le Socialiste» von 1885 durchgeführte Übersetzung, sowie die Einleitung waren Werk des Anarchisten Pietro Gori.

Bei diesem Text fehlte die Präambel, außerdem waren diverse Fehler darin zu finden. Der Verleger Flaminio Fantuzzi, der ebenfalls mit den anarchistischen Positionen sympathisierte, verständigte Engels erst nach vollendeter Tat und dieser drückte seine besondere Verärgerung über die „Vorrede von unbekannten Leuten à la Gori“ in einem Brief an Martignetti aus.

Die dritte italienische Übersetzung erschien 1892 als Feuilleton in der mailänder Zeitschrift «Lotta di classe» (Klassenkampf). Diese Version, die Anspruch erhob, „die erste und einzige italienische Übersetzung des Manifests zu sein, die kein Verrat war“ , wurde von Pompeo Bettini anhand der deutschen Ausgabe von 1883 durchgeführt. Auch wenn diese ebenfalls Fehler und Vereinfachungen einiger Passagen aufwies, setzte sie sich doch gegenüber den anderen durch und erfuhr bis 1926 zahlreiche Neuauflagen. Sie war ausschlaggebend für die Bildung der marxistischen Terminologie in Italien. Im folgenden Jahr erschien diese Übersetzung mit einigen Korrekturen und Stilverbesserungen und dem Hinweis, dass „die Gesamtversion anhand der 5. deutschen Auflage (Berlin 1891) entstanden war“ , in Heften in einer Auflage von tausend Stück. 1896 erfolgte der Neudruck in zweitausend Auflagen.

Das Werk enthielt die Vorworte von 1872, 1883 und 1890, übersetzt von Filippo Turati, dem Chefredakteur von «Critica Sociale» (Sozialkritik) damals führende Zeitschrift des italienischen Sozialismus, und das Proemium Al lettore italiano (An den italienischen Leser), das dieser von Engels zu dem Zweck erhalten hatte, die neue Version von den Vorgängerversionen zu unterscheiden. Das italienische Vorwort war das letzte, das für das Manifest von einem seiner Autoren verfasst wurde.

In den folgenden Jahren wurden weitere zwei Ausgaben veröffentlicht, die, wenn auch ohne Angabe des Übersetzers, entschieden die Version Bettinis wiedergaben. Die erste, bei der das Vorwort und der dritte Abschnitt fehlten, wurde verfasst, um dem Manifest eine populäre und billige Ausgabe zu geben. Angeregt wurde diese von der Zeitschrift «Era Nuova» (Neue Epoche) anlässlich des 1. Mai 1897 und erschien daraufhin in Diano Marina (Ligurien) in achttausend Auflagen. Die zweite, ohne Vorwort, in Florenz beim Nerbini Verlag 1901.

V. DAS MANIFEST ZWISCHEN ENDE 19. JAHRHUNDERTS UND FASCHISMUS
In den Neunzigerjahren machte die Verbreitung der Schriften Marx’ und Engels’ große Fortschritte. Die Festigung der Verlagsstrukturen der damaligen «Sozialistischen Partei Italiens» (Partito Socialista Italiano), die Arbeit der zahlreichen Zeitungen und kleineren Verleger und die Mitarbeit Engels` bei der «Critica Sociale» (Sozialkritik), trugen allesamt zu einem besseren Bekanntheitsgrad der Marxschen Werke bei. Dies reichte allerdings nicht aus, um den Verfälschungsprozess, der die Popularisierung begleitete, aufzuhalten. Die Verknüpfung der Marxschen Konzepte mit verschiedensten anderen Theorien war ebenso das Werk jenes Phänomens, das man «Kathedersozialismus» nannte, wie das der Arbeiterbewegung, deren theoretische Beiträge, wenn auch sehr umfangreich gewordenen, sich immer noch durch eine geringe Kenntnis der Marxschen Werke auszeichneten.

Marx hatte inzwischen unbestrittene Berühmtheit erlangt, wurde aber immer noch als ein primus inter pares in der großen Zahl der Sozialisten betrachtet. Ausschlaggebend dafür waren auch die schlechten Ausleger seiner Lehre. Als Beispiel für alle, sei einer genannt, der als der „sozialistischste und marxistischste (…) aller italienischen Ökonomen“ galt. Ich beziehe mich dabei auf einen Namen, der Ihnen allen bekannt ist: Achille Loria, Verbesserer und Vervollständiger jenes Marx, den niemand ausreichend kannte, um zu sagen, was verbessert oder vervollständigt wurde. Da Sie alle seine Beschreibung von Engels im Vorwort zum Dritten Buch von Das Kapital kennen – „unbegrenzete Keckheit, gepaart mit aal glattem Durchschlüpfen durch unmögliche Situationen, heroische Verachtung gegen erhaltene Fußtritte, rasch zugreifende Aneignung fremder Leistungen“ –, werde ich mich, um die von Marx erlittene Verfälschung besser zu beschreiben, einer Anekdote bedienen, die 1896 von Benedetto Croce, lange bedeutendster italienischer Philosoph, erzählt wurde.

1867, in Neapel, bei der Gründung der ersten italienischen Abteilung der «Internationale», trat ein ausländisch anmutender Unbekannter „sehr groß und sehr blond ,mit verschwörerischem Gehaben und mysteriöser Sprache“ auf, um die Geburt des neuen Zirkels zu sanktionieren. Noch nach vielen Jahren war ein neapolitanischer Rechtsanwalt, der bei diesem Treffen dabei war, überzeugt, dass „dieser Große und Blonde Karl Marx war“ und es brauchte große Mühe, ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Da in Italien viele Marxsche Konzepte vom „illustren Loria“ eingeführt worden waren, kann man daraus schließen, dass das, was anfänglich verbreitet wurde, ein entstellter Marx war, auch dieser „groß und blond!“

Dieser Zustand änderte sich nur dank des Werks von Labriola, der als erster in Italien das authentische Marxsche Denken einführte. Er interpretierte, aktualisierte oder vervollständigte Marx nicht durch andere Autoren, sondern enthüllte ihn zum ersten Mal. Dies geschah durch die Veröffentlichung von Saggi sulla concezione materialistica della storia (Essays über die materialistische Auffassung der Geschichte) durch Labriola zwischen 1895 und 1897. Das erste dieser Essays, In memoria del Manifesto dei comunisti (Zur Erinnerung an das Manifest der Kommunisten), war eine Studie über die Entstehung des Manifests, die nach der Zustimmung Engels`, die dieser kurz vor seinem Tod gab , dessen bedeutendste Erläuterung und offizielle Auslegung von «marxistischer» Seite wurde.

Vielen Beschränkungen der italienischen Realität konnte somit entgegengetreten werden. Nach Labriola, kann „eine Revolution nicht mit dem Aufstand unter der Führung Weniger vollzogen werden, sondern muss von den Proletariern selbst kommen“. „Der kritische Kommunismus – was für den neapolitanischen Philosophen die angebrachteste Bezeichnung für die Theorien von Marx und Engels war – fabriziert keine Revolutionen, er bereitet keine Insurrektion vor, er bewaffnet keine Revolten (…), er ist mit einem Worte kein Seminar, worin man den Generalstab der proletarischen Revolution schult; er ist einzig das Bewußtsein dieser Revolution“. Das Manifest ist also nicht „das Vademecum der proletarischen Revolution“ , sondern das Instrument, um die Naivität des Sozialismus zu entlarven, der sich „ohne Revolution, das heißt ohne gründliche Umwandlung in dem allgemeinen und elementaren Bau der Gesellschaft selbst“ , möglich glaubt.

Mit Labriola hatte die italienische Arbeiterbewegung endlich einen Theoretiker, der fähig war, gleichzeitig dem Sozialismus wissenschaftlichen Rang zu verleihen, die nationale Kultur zu durchdringen und zu stärken und sich mit den höchsten Ebenen der Philosophie und des europäischen «Marxismus» zu messen. Dennoch erwies sich die Schärfe seines «Marxismus», für die unmittelbaren politischen Umstände problematischen und gegen die theoretischen Kompromisse kritischen, als unzeitgemäß.

Zur Jahrhundertwende wehten dann, nach der Veröffentlichung von La filosofia di Marx (Die Marxsche Philosophie) von Giovanni Gentile (ein Buch dass später Lenin als „beachtenswert“ bezeichnete), der Werke von Croce, in denen der «Tod des Sozialismus» verkündet wurde und – auf militanter Seite – der Arbeiten von Francesco Saverio Merlino und Antonio Graziadei , auch in Italien die Winde der «Krise des Marxismus». In der Sozialistischen Partei Italiens gab es außerdem – im Gegensatz zu Deutschland – keinen orthodoxen «Marxismus» und tatsächlich wurde der Streit zwischen zwei «Revisionismen» ausgefochten, einem reformistischen und einem syndikalistisch-revolutionären.

Während dieser Zeit, zwischen 1899 und 1902, mehrten sich die Übersetzungen von Marx und Engels, die dem italienischen Leser einen Gutteil der damals verfügbaren Werke vermittelten. In diesem Zusammenhang, nämlich 1902, erschien im Anhang an die dritte Ausgabe von Labriolas Werk In memoria del Manifesto dei comunisti (Zum Gedenken an das Manifest der Kommunisten) eine neue Übersetzung des Manifests, die bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs die letzte in Italien bleiben sollte. Diese Version, deren Urheberschaft von einigen Labriola und von anderen seiner Frau Rosalia Carolina De Sprenger zugesprochen wurde, enthielt einige Ungenauigkeiten und Auslassungen und wurde deshalb auch in wenigen Neuauflagen des Werks wieder aufgegriffen.

Die am häufigsten verwendete Übersetzung bis nach Ende des Zweiten Weltkriegs war also jene von Bettini, die wiederholt neu aufgelegt wurde. Auf eine erste 1910 folgten einige durch die Verlagsgesellschaft «Avanti», die zum Hauptpropagandaträger der Sozialistischen Partei wurde. Zwei davon wurden 1914 gedruckt, wobei die zweite auch Die Grundsätze des Kommunismus von Engels enthielt. Noch zwischen 1914 und 1916 (Neuauflage in den Jahren 1921-22) wurde die Version in den ersten Band der Auflage der Werke von Marx und Engels eingefügt, und – zum Beweis für die generelle Verwirrung, die sowohl in Italien als auch in Deutschland herrschte – mit denen von Lassalle zusammengestellt. Dann folgte eine im Jahr 1917, zwei 1918 mit im Anhang die 14 Punkte der Konferenz von Kienthal und das Manifest der Konferenz von Zimmerwald, daraufhin eine 1920 (mit zwei Neuauflagen 1922) in einer von Gustavo Sacerdote revidierten Übersetzung und schließlich eine 1925. Zu diesen «Avanti» (Vorwärts) Ausgaben kommen noch weitere sieben Neuauflagen zwischen 1920 und 1926 durch kleinere Verleger hinzu.

Während der ersten Dekade des neuen Jahrhunderts wurde der «Marxismus» aus der täglichen politischen Praxis der Sozialistischen Partei verabschiedet. In einer berühmten Parlamentsdiskussion 1911 konnte der damalige Ministerpräsident Giovanni Giolitti behaupten: „die Sozialistische Partei hat ihr Programm sehr gemäßigt: Karl Marx wurde in den Dachboden geschickt“. Die Kommentare zu den Texten von Marx, die noch kurz zuvor den Büchermarkt überschwemmt hatten, kamen zum Stillstand. Sieht man von «Zurück zu Marx» aus den philosophischen Studien von Rodolfo Mondolfo und einigen anderen Ausnahmen ab, ereignete sich das gleiche auch in den Zehnerjahren. Was die Initiativen anderer Gesellschaftsbereiche und Institutionen betrifft, so hatte der Bürgerstand bereits vor langer Zeit die «Auflösung des Marxismus» gefeiert, während in der katholischen Kirche Vorurteile und Verurteilungen gegenüber den Analyseversuchen weit überwogen.

1922 brach die Barbarei des Faschismus herein. Ab 1923 wurden alle Exemplare des Manifests aus den öffentlichen Bibliotheken und Universitätsbibliotheken entfernt. 1924 wurden alle Publikationen von Marx und jene der Arbeiterbewegung verbrannt. Die faschistischen Gesetze von 1926 ordneten die Auflösung der Oppositionsparteien an und gaben damit den Ausschlag für den Beginn der tragischsten Periode der modernen italienischen Geschichte.

Abgesehen von einigen illegalen Maschinen geschriebenen oder vervielfältigten Ausgaben, erschienen die wenigen, in italienischer Sprache veröffentlichen Marxschen Schriften zwischen 1926 und 1943 im Ausland. (darunter zwei in Frankreich gedruckte Versionen des Manifests von 1931 und 1939 und eine neue, 1944 in Moskau veröffentlichte neue Übersetzung von Palmiro Togliatti). Die einzigen Ausnahmen in dieser Verschwörung des Schweigens bildeten drei verschiedene Ausgaben von Il Manifesto del partito comunista (Das Manifest der kommunistischen Partei). Zwei davon erschienen im Jahr 1934 «nur für Gelehrte» und mit der Auflage, vor Einsichtnahme eine Erlaubnis einzuholen. Die erste als Sammelband Politica ed economia (Politik und Wirtschaft), der neben den Texten von Marx auch jene von Labriola, Loria, Pareto, Weber und Rimmel enthielt; die Übersetzung war jene von Bettini, revidiert vom Herausgeber Robert Michels .

Die zweite in Florenz, in der Übersetzung Labriolas als ein weiterer Sammelband, Le carte dei diritti (Die Rechtssatzungen), erster Band der Reihe «Classici del liberalismo e del socialismo» (Klassiker des Liberalismus und des Sozialismus). Dann die letzte, 1938, diesmal herausgegeben von Croce, im Anhang an die Essays von Labriola mit dem Titel La concezione materialistica della storia (Das materialistiche Konzept der Geschichte) in eigener Übersetzung. Der Band umfasste auch ein Essay von Croce, das später berühmt wurde, mit dem mehr als deutlichen Titel: Come nacque e come morì il marxismo teorico in Italia (1895-1900) (Wie begann und endete der theoretische Marxismus in Italien. 1895-1900). Der idealistische Philosoph irrte jedoch. Der italienische Marxismus war nicht tot, er war nur eingesperrt in den Quaderni del carcere (Gefängnishefte) von Antonio Gramsci , die bald darauf ihre ganze theoretische und politische Bedeutung entfalten würden.

Mit der Befreiung vom Faschismus begann das Manifest wieder in verschiedenen Ausgaben zu erscheinen. Provinzverbände der «Kommunistischen Partei Italiens», Initiativen einzelnen kleiner Verlage im Süden Italiens, der bereits befreit war, verhalfen dem Werk von Marx und Engels zu neuer Jugend. Drei Ausgaben erschienen 1943 und acht 1944. Und so ging es auch in den folgenden Jahren weiter. Von den neun Ausgaben am Ende des Krieges, 1945, bis zum Exploit 1948 anlässlich des hundertsten Jahrestags.

VI. SCHLUSSWORT
Beim abschließenden Rückblick über die Geschichte der italienischen Ausgabe des Manifests der kommunistischen Partei tritt klar die enorme Verspätung hervor, mit der dieses veröffentlicht wurde. Im Gegensatz zu Japan, wo, wie Sie wissen, das Manifest das erste Werk Marx` und Engels` war, das übersetzt wurde, erschien dieses in Italien erst nach anderen Werken. Auch sein politischer Einfluss war bescheiden und es hatte nie direkte Einwirkungen auf das Hauptdokument der Arbeiterbewegung gegeben. Umso weniger war es für die politische Bewusstseinsbildung der sozialistischen Parteiführer entscheidend. Allerdings war es für die Gelehrten (wie im Fall Labriola) von großer Bedeutung und über seine Ausgaben entfaltete es eine immer wichtigere Rolle bei den Militanten bis es schließlich zur bevorzugten theoretischen Referenzquelle wurde.

In den einhundertsechzig Jahren nach seiner ersten Veröffentlichung, während denen es von einer Unzahl von Exegeten, Gegnern und Anhängern von Marx geprüft wurde, hat das Manifest die unterschiedlichsten Zeiten durchlaufen und wurde auf die verschiedensten Weisen ausgelegt. Es war Meilenstein des «wissenschaftlichen Sozialismus» oder Plagiat des Manifeste de la démocratie (Manifest der Demokratie) von Victor Considerant; Zündstoff, der den Klassenhass in der Welt entflammte und schürte oder Symbol der Befreiung für die internationale Arbeiterbewegung; Klassiker der Vergangenheit oder vorwegnehmendes Werk der heutigen Welt der «kapitalistischen Globalisierung». Zu welcher Auffassung man auch immer neigt, eine Tatsache bleibt doch bestehen: ganz wenige andere Werke in der Geschichte können sich einer ähnlichen Lebendigkeit und Verbreitung rühmen. Auch heute wird das Manifest immer noch gedruckt und macht weiterhin von sich reden, in Lateinamerika, wie in China; in den USA, wie in Italien und ganz Europa.

Wenn die fortwährende Jugendlichkeit eines Werks in seiner Fähigkeit liegt, gekonnt zu altern und dabei immer neue Gedanken anzuregen, dann können wir zweifelsfrei behaupten, dass das Manifest diese Tugend besitzt.

References
1. Vgl. Gian Mario Bravo, Marx e il marxismo nella prima sinistra italiana, in Marcello Musto (Hrsg.), Sulle tracce di un fantasma. L’opera di Karl Marx tra filologia e filosofia, Manifestolibri, Roma 2006 (2005), S. 97.
2. Jacques Derrida, Marx’ Gespenster, Fischer Verlag, Frankfurt/Main 1995, S. 22.
3. Vgl. John Cassidy, The return of Karl Marx, in „The New Yorker“, October 20/27 1997, S. 248-259.
4. Vgl. „Le Nouvel Observateur“, Octobre/Novembre 2003.
5. Vgl. „Der Spiegel“, 22/08/2005.
6. Vgl. insbesondere Eric Hobsbawm, „Introduction“ zu Karl Marx-Friedrich Engels, The communist Manifesto, Verso, London 1998.
7. Für ein vollständiges Verzeichnis der von 1848 bis 1926 in italienischer Sprache veröffentlichten Schriften von Marx und Engels siehe: Emilio Gianni, Diffusione, popolarizzazione e volgarizzazione del marxismo in Italia, Pantarei, Milano 2004. Für eine historiographische Rekonstruktion der ersten Verbreitung der Werke Marx’ in Italien wird auf die Abhandlungssammlung von Gian Mario Bravo, Marx ed Engels in Italia, Editori Riuniti, Roma 1992 verwiesen. In deutscher Sprache siehe: Gerhard Kuck (Hrsg.), Karl Marx, Friedrich Engels und Italien: Teil I, Herausgabe und Verbreitung der Werke von Karl Marx und Friedrich Engels in Italien, und Teil II, Die Entwicklung des Marxismus in Italien: Wege, Verbreitung, Besonderheiten. Der erste der zwei Bände beinhaltet eine vollständige «Auswahlbibliographie zur italienischen Marx/Engels-Forschung», von den Siebzigerjahren des 19. Jh. bis 1943, S. 131–148.
8. Siehe: Giuseppe Del Bo (Hrsg.), La corrispondenza di Marx e Engels con italiani (1848-1895), Feltrinelli, Milano 1964, S. IX–XXI.
9. Carlo Marx capo supremo dell’Internazionale, in «Il proletario Italiano», Torino, 27-VII-1871.
10. Siehe: Roberto Michels, Storia del marxismo in Italia, Luigi Mongini Editore, Roma 1909, S. 15, der hervorhebt, wie „anfangs der Politiker Marx die Italiener allmählich dazu brachte, sich auch mit dem Wissenschaftler Marx zu beschäftigen”.
11. Carlo Marx capo supremo dell’Internazionale, (Anm. 9).
12. Siehe: Renato Zangheri, Storia del socialismo italiano, Band I, Einaudi, Torino 1993, S. 338.
13. Im Zusammenhang zu diesem Beispiel wird auf das Handbuch von Oddino Morgari, L’arte della propaganda socialista, Libr. Editr. Luigi Contigli, Firenze 1908 (2. Ausg.), S. 15 verwiesen. Es schlug den Propagandisten der Partei folgendes Lernverfahren vor: zunächst jede Zusammenfassung Darwins und Spencers zu lesen, die dem Studierenden eine allgemeine Richtung der modernen Lehre vorgibt; danach Marx zur Vervollständigung der „großartigen Triade“, der würdig das „Evangelium der zeitgenössischen Sozialisten“ einschließt.
Siehe dazu: Michels, Storia del marxismo in Italia, (Anm. 4), S. 102.
14. Ebenda, S. 101.
15. Siehe die weit verbreitete Schrift von Enrico Ferri, Socialismo e scienza positiva. Darwin, Spencer, Marx, Casa Editrice Italiana, Roma 1894. In seinem Vorwort bestätigt der italienische Autor: „Ich will beweisen, dass der Marxistische Sozialismus (…) nichts anderes ist, als die praktische und fruchtbare Vervollständigung der modernen wissenschaftlichen Revolution, im sozialen Leben, (…) bestimmt und geregelt von den Werken Charles Darwins und Herbert Spencers“.
16. Siehe: Gnocchi Viani, Il socialismo moderno, Casa di pubblicità Luigi Pugni, Milano 1886. Siehe dazu die Kritik an Gnocchi Viani von Roberto Michels, Storia critica del movimento socialista italiano. Dagli inizi fino al 1911, Società An. Editrice “La voce”, Firenze 1926, S. 136.
17. Siehe  beispielsweise den Brief der «Demokratischen Vereinigung von Macerata» an Marx vom 22-XII-1871. Diese Organisation schlug Marx als „Ehrentriumvir zusammen mit den Bürgern Giuseppe Garibaldi und Giuseppe Mazzini“ vor, in Del Bo (Hrsg.), (Anm. 2), S. 166. Im Wiedergeben der Nachricht an Wilhelm Liebknecht, am 2-I-1872, schrieb Engels: “eine Gesellschaft in Macerata in der Romagnahat zu ihren 3 Ehrenpräsidenten ernannt: Garibaldi, Marx und Mazzini. Diese Konfusion repräsentiert Dir genau den Zustand der öffentlichen Meinung unter den italienischen Arbeitern. Es fehlt nur noch Bakunin, um die Sache komplett zu machen”, MEW 33, Dietz Verlag, Berlin 1966, S. 368.
18. Siehe: Michels, Storia del marxismo in Italia, (Anm. 4), S. 101, der  bestätigt, dass “in den Augen vieler Schäffle der echteste aller Marxisten war”.
19. Siehe: Paolo Favilli, Storia del marxismo italiano. Dalle origini alla grande guerra, FrancoAngeli, Milano 2000 (1996), S. 50. zu den Kongressen der  italienischen «Internazionale» siehe: Gastone Manacorda, Il movimento operaio italiano attraverso i suoi congressi, Editori Riuniti, Roma 1992 (1963), im Besonderen S. 51–95.
20. Siehe: Favilli, (Anm. 13), S. 45.
21. Ebenda, S. 42.
22. Ebenda, S. 59–61.
23. Siehe: Tullio Martello an Karl Marx, 5-I-1883, in Corrispondenze con italiani, (Anm. 2), S. 294.
24. Siehe: Filippo Turati an Friedrich Engels, 1-VI-1893, (Ebenda), S. 479–480.
25. Siehe: Gian Mario Bravo, Marx e il marxismo nella prima sinistra italiana, in Marcello Musto (Hrgb.), Sulle tracce di un fantasma. L’opera di Karl Marx tra filologia e filosofia, Manifestolibri, Roma 2006 (2005), S. 101.
26. Siehe: Michels, Storia critica del movimento socialista italiano. Dagli inizi fino al 1911, (Anm. 9), S. 135, der bestätigt, dass in Italien der Marxismus nicht aus „einer genauen Kenntnis der wissenschaftlichen Werke des Meisters fast aller seiner Anhänger hervorging, sondern aus Verbindungen, die einfach so mit etwas von ihm politisch Geschriebenen hergestellt wurden und mit einigen (nicht seiner) Wirtschaftszusammenfassungen, und oft, was noch schlimmer war, durch seine Nachahmer der deutschen Sozialdemokratie“.
27. Siehe: Antonio Labriola, Über den historischen Materialismus, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1974, der bestätigte dass “viele von denen, die sich in Italien dem Sozialismus verschreiben, und zwar nicht einfach als Agitatoren, Redner und Parteikandidaten, spüren die Unmöglichkeit, aus ihm eine wissenschaftliche Überzeugung zu gewinnen, ohne ihm auf irgendwelchen Wegen mit der übrigen genetischen Auffassung von den Dingen, die mehr oder weniger hinter allen anderei Wissenschaften steht, in Verbindung zu bringen. Daher die Manie so vieler, in den Sozialismus die ganze übrige Wissenschaft, in der sie mehr oder weniger Bescheid wissen, hineinzustopfen. Daher die vielen Ungereimtheiten und Torheiten, die im Grunde ja durchaus verständlich sind”.
28. Siehe: Bravo, Marx e il marxismo nella prima sinistra italiana, (Anm. 19), S. 103.
29. Siehe: Michels, Storia del marxismo in Italia, (Anm. 4), S. 99.
30. Siehe: Benedetto Croce, Storia d’Italia dal 1871 al 1915, Laterza, Bari 1967, S. 146 und 148.
31. Friedrich Engels – Karl Marx, Manifest der kommunistische Partei, MEW 4, S. 461.
32. Siehe: Friedrich Engels an Karl Marx, 25-IV-1848, MEGA² III/2, S. 153.
33. Siehe: Karl Marx, Herr Vogt, MEGA² I/18, S. 107.
34. Zur Bibliographie und Geschichte der Ausgaben des Manifests der Kommunistischen Partei siehe: Bert Andréas, Le Manifeste Communiste de Marx et Engels, Feltrinelli, Milano 1963.
35. Vito Cusumano, Le scuole economiche della Germania in rapporto alla questione sociale, Giuseppe Marghieri Editore, Prato 1875, S. 278.
36. In «La Plebe», Milano, April 1883, Nr. 4.
37. Dall’Enza: Carlo Marx e il socialismo scientifico e razionale, in «Gazzetta Piemontese», Torino, 22-III-1883.
38. Siehe: Bert Andréas, (Anm. 28), S. 145.
39. Friedrich Engels an Pasquale Martignetti, 2 April 1891, in MEW 38, Dietz Verlag, Berlin 1964, p. 72.
40. In «Lotta di classe», Milano, Jahrgang I, Nr. 8, 17/18-IX-1892.
41. Siehe: Michele A. Cortellazzo, La diffusione del Manifesto in Italia alla fine dell’Ottocento e la traduzione di Labriola, in «Cultura Neolatina», 1981, Nr. 1-2, S. 98, der bestätigt: „1892 ist der Scheidepunkt, der die Übersetzungen des 19. Jh. in zwei sehr unterschiedliche Lager teilt: jenseits des Jahres gibt es ungenaue, lückenhafte und stark an ausländische Versionen angelehnte Übersetzungen, die eher wegen ihres Wertes als erste in Italien verbreitete Dokumente des Textes bedeutend sind, als für ihre Übersetzungen; diesseits von 1892 sind die Übersetzungen vollständig und genau und nahmen auch wegen ihrer Auflage unzweifelhaft auf die Verbreitung des Marxismus’ in Italien Einfluss“.
42. Carlo Marx – Friedrich Engels, Il Manifesto del Partito Comunista, Uffici della Critica Sociale, Milano 1893, S. 2.
43. Siehe: Gaetano Arfé, Storia del socialismo italiano (1892-1926), Mondadori, Milano 1977, S.70.
44. Filippo Turati an Achille Loria, 26-XII-1890, in «Appendice» an Paolo Favilli, Il socialismo italiano e la teoria economica di Marx (1892-1902), Bibliopolis, Napoli 1980, S. 181–182.
45. Friedrich Engels, Vorwort an Karl Marx, Das Kapital. Dritter Band, MEGA II/15, S. 21.
46. Benedetto Croce, Materialismo storico ed economia marxistica, Bibliopolis, Napoli 2001, S. 65.
47. Engels, (Anm. 39), S. 21.
48. Croce, (Anm. 40), S. 65.
49. Siehe: Antonio Labriola an Benedetto Croce, 25-V-1895, in Croce, (Anm. 40), S. 269. Siehe dazu auch Mario Tronti, Tra materialismo dialettico e filosofia della prassi – Gramsci e Labriola, in Alberto Caracciolo – Gianni Scalia (Hrsg.), La città futura. Saggi sulla figura e il pensiero di Antonio Gramsci, Feltrinelli, Milano 1959, S. 148.
50. “Alles sehr gut, nur einige kleine tatsächliche Mißverständnisse und anfangs eine etwas zu gelehrte Schreibweise. Ich bin sehr begierig auf den Rest”, in Friedrich Engels an Antonio Labriola, 8-VII-1895, MEW 39, Dietz Verlag, Berlin 1968, S. 498.
51. Siehe: Labriola, Über den historischen Materialismus, (Anm. 21), S. 113 (geänderte Übers.).
52. Ebenda, S. 109.
53. Ebenda, S. 99.
54. Ebenda, S. 132.
55. Siehe: Eugenio Garin, Antonio Labriola e i saggi sul materialismo storico, in Antonio Labriola, La concezione materialistica della storia, Laterza, Bari 1965, S. XLVI.
56. Vladimir Illich Lenin, Karl Marx, in Opere, Band XXI, p. 76.
57. Siehe dazu die Abhandlung von Benedetto Croce, Come nacque e come morì il marxismo teorico in Italia (1895-1900), in Croce, (Anm. 40), S. 265–305.
58. Siehe: Francesco Saverio Merlino, L’utopia collettivista e la crisi del socialismo scientifico, Treves, Milano 1897; Francesco Saverio Merlino, Pro e contro il socialismo. Esposizione critica dei principi e dei sistemi socialisti, Treves, Milano 1897.
59. Siehe: Antonio Graziadei, La produzione capitalistica, Bocca, Torino 1899.
60. Siehe, Michels, Storia del marxismo in Italia, (Anm. 4), S. 120.
61. Der Satz wurde von Giolitti am 8. April 1911 im Parlament verkündet. Siehe die Atti parlamentari, Camera dei Deputati, Sessione 1909-1913, Vol. XI, p. 13717. Siehe dazu Enzo Santarelli, La revisione del marxismo in Italia. Studi di critica storica, Feltrinelli, Milano 1964, S. 131–132.
62. Zu den wichtigsten Schriften dieses Autors wird verwiesen auf Rodolfo Mondolfo, Umanismo di Marx. Studi filosofici 1908-1966, Einaudi, Torino 1968.
63. Siehe: Antonio Gramsci, La costruzione del partito comunista (1923-1926), Einaudi, Torino, 1978, pp. 475–476.
64. Die Änderungen an der Version Bettinis, die in dieser neuen Ausgabe enthalten sind, waren ein regelrechter Versuch der Deformation und des Auslassens einiger Abschnitte des Textes, damit dieser weniger gefährlich und der faschistischen Ideologie angepasster war. Siehe dazu: Franco Cagnetta, Le traduzioni italiane del «Manifesto del partito comunista», in «Quaderni di Rinascita», N. 1, Il 1848, Rinascita, Roma 1949, S. 28–29.
65. Siehe: Santarelli, La revisione del marxismo in Italia, (Anm. 55), S. 23.
66. Die chronologische Aufstellung der Ausgaben der wichtigsten Schriften von Marx und Engels bis zur Veröffentlichung des Manifestes der kommunistischen Partei ist folgende: 1871. Karl Marx, Der Bürgerkrieg in Frankreich; 1873. Friedrich Engels, Von der Autorität; 1873. Karl Marx, Der politische Indifferentismus; 1879. Carlo Cafiero, Das Kapital von Karl Marx, kurz zusammengefasst von Carlo Cafiero; 1882-84. Karl Marx, Das Kapital; 1883. Friedrich Engels, Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft; 1885. Friedrich Engels, Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staates; 1889. Karl Marx-Friedrich Engels, Manifest der kommunistischen Partei (Übersetzung Bissolati); 1891. Karl Marx-Friedrich Engels, Manifest der Kommunistischen Partei (Übersetzung Gori); 1892. Karl Marx-Friedrich Engels, Manifest der kommunistischen Partei (Übersetzung Bettini).

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A redescoberta de Karl Marx

Introdução
Poucos homens estremeceram o mundo como Karl Marx. Sua morte, muito pouco noticiada, foi seguida por um inigualável aumento da sua fama. Em pouco tempo, seu nome era pronunciado tanto pelos trabalhadores de Detroit e Chicago, como pelos primeiros socialistas indianos em Calcutá. Sua imagem estava no congresso dos Bolcheviques em Moscou após a revolução. Seu pensamento inspirou os programas e estatutos de todos os movimentos políticos dos trabalhadores, de toda Europa até Xangai. Suas idéias mudaram irreversivelmente a história, economia e filosofia.

Ainda assim, apesar da consolidação das suas teorias, de tornar-se uma ideologia dominante e uma doutrina de Estado para uma considerável parte da humanidade no século XX e a ampla disseminação dos seus escritos, até hoje ele ainda não possui uma completa e científica edição do seu trabalho. De todos os grandes pensadores, ele é o único com esta sina.

A principal razão para isto reside na freqüente incompletude da obra de Marx. Com a exceção dos artigos de jornais que ele escreveu entre 1848 e 1862, a maioria publicado no New-York Tribune, um dos mais importantes jornais da época, os trabalhos publicados foram relativamente poucos, quando comparados com os trabalhos parcialmente concluídos e a impressionante diversidade das suas pesquisas. Indicativamente, em 1881, quando perguntado por Karl Kautsky sobre uma possível edição completa das suas obras, Marx disse: “Antes de tudo, elas teriam que ser escritas”.

Marx deixou muito mais manuscritos, que publicações. O método extremamente rigoroso e a impiedosa autocrítica, que lhe tornou impossível levar até o fim muitos dos trabalhos começados; as condições de extrema pobreza e o estado de saúde debilitada permanentes; sua indistinta paixão pelo conhecimento que sempre o levava a estudos diversos, tornaram a incompletude a sua fiel companheira e maldição da sua produção intelectual e da sua própria vida.

Marx e Marxismo: incompletude versus sistematização
Após a morte de Marx em 1883, Friedrich Engels foi o primeiro a se dedicar à difícil tarefa – devida à dispersão do material, linguagem obscura e a inteligibilidade da caligrafia – de editar o legado do amigo. Seu trabalho se concentrou na seleção e reconstrução do material original, na publicação de textos não editados ou incompletos e na republicação e tradução dos escritos já conhecidos.

Mesmo se existiram exceções, como no caso das Teses sobre Feuerbach, editado em 1888 como um apêndice ao seu Ludwig Feuerbach e o Fim da Filosofia Alemã Clássica; a Crítica ao Programa de Gotha, que saiu em 1891, Engels focou-se na edição d’O Capital, do qual apenas o primeiro foi publicado antes da morte de Marx. Esta tarefa que durou mais de uma década, foi realizada com a explícita intenção de realizar “um trabalho conexo e até onde possível completo”. Durante esta atividade no segundo e terceiro volumes do Capital, Engels fez muito além de reconstruir a gênese e desenvolvimento dos manuscritos originais de Marx. Na seleção dos textos, que estavam longe de serem versões definitivas, Engels tentou dar uma uniformidade ao todo, e enviou a cópia dos volumes aos publishers em uma edição completa e em estado definitivo.

Anteriormente, entretanto, Engels já tinha contribuído para o processo de sistematização dos seus escritos. Lançado em 1879, Anti-Dühring, definido por Engels como a “mais ou menos ordenada exposição do método dialético e da visão comunista encabeçada por Marx e eu”, tornou-se um ponto crítico de referência na formação do ‘Marxismo’ como um sistema e a sua diferenciação do eclético socialismo disseminado na época. Do socialismo utópico ao socialismo científico teve importância ainda maior: foi uma re-elaboração, para fins de popularização, de três capítulos do trabalho prévio, publicado em 1880 e que desfrutou de um sucesso comparável ao do Manifesto do Partido Comunista.

Mesmo se existia uma clara diferença entre este tipo de popularização, assumido em polêmica aberta com os atalhos simplistas das sínteses enciclopédicas e adotado pela próxima geração da social-democracia alemã, a opção de Engels pelas ciências naturais, abriu o caminho para a concepção evolucionista do darwinismo social que, logo depois, também seria defendido pelo movimento operário.

Marx, por outro lado, indiscutivelmente crítico e aberto, mesmo se algumas vezes com tentações deterministas, safou-se do clima cultural na Europa no final do século XIX. Como nunca antes, era uma cultura permeada pela popularidade de concepções sistemáticas – sobretudo darwinistas. Em resposta, o recém nascido Marxismo, que tinha se tornado uma ortodoxia nas páginas da revista Die Neue Zeit sob a edição de Kautsky, rapidamente adaptou-se a este modelo.

Um fator decisivo que ajudou a consolidar esta transformação do trabalho de Marx pode ser identificado nas modalidades que acompanharam a sua difusão. Panfletos de síntese e pequenos compêndios eram privilegiados, como demonstrado pelas reduzidas tiragens das edições dos seus textos nesta época. Além disto, alguns dos seus trabalhos não interessavam para uso político e a primeira edição dos seus escritos foi publicada com revisões pelos editores. Esta prática resultante da incerteza do legado de Marx, foi crescentemente combinada com a censura de alguns dos seus trabalhos. A forma de manual, um importante meio para a exportação mundial do pensamento do Marx, certamente representou um muito eficaz instrumento de propaganda, mas isto também levou a consideráveis alterações na sua concepção original. A circulação desta complexa e incompleta obra no seu choque com o positivismo, para responder às necessidades práticas do partido proletário, refletiu um empobrecimento teórico e uma versão vulgarizada do material original.

Da evolução deste processo uma doutrina esquemática tomou forma, uma interpretação evolucionista elementar embebida em determinismo econômico: o marxismo do período da segunda internacional (1889-1914). Guiado por uma firme, embora ingênua convicção da linearidade do progresso da história, e assim, da inevitável substituição do capitalismo pelo socialismo, demonstrou ser incapaz de aprender os desenvolvimentos atuais, e romper os necessários elos com a práxis revolucionária. Isto produziu uma espécie de fatalidade silenciosa, que deu estabilidade para a ordem existente.

A teoria da crise [Zusammenbruchstheorie] ou a tese do eminente fim da sociedade burguesa-capitalista, que encontrou sua mais favorável expressão na crise da grande depressão que se desdobrou nos vinte anos após 1873, foi proclamada como a essência fundamental do socialismo científico. As afirmações de Marx, mirando na delimitação dos princípios dinâmicos do capitalismo e mais amplamente, em descrever as tendências de seu desenvolvimento no seu interior, foram transformadas em leis históricas universais, das quais era possível deduzir o curso dos eventos, mesmo os detalhes particulares.

A idéia de um capitalismo contraditório agonizante, autonomamente destinado a colapsar, estava também presente no marco teórico da primeira plataforma inteiramente ‘marxista’ de um partido político, The Eurfurt Programme de 1891 e no comentário de Kautsky, que anunciava como “desenvolvimentos econômicos inexoráveis levariam à bancarrota do modo capitalista de produção com a necessidade de uma lei da natureza. A criação de uma nova forma de sociedade que substituirá a atual não é mais algo desejável, se tornou inevitável. Isto era a mais clara e mais significante representação dos limites intrínsecos da concepção da época, bem como da sua enorme distância do homem que a inspirou.

Mesmo Eduard Bernstein, que concebeu o socialismo como uma possibilidade, e assim assinalou a descontinuidade com as interpretações que eram dominantes no período, lia Marx de modo igualmente artificial, que não se diferenciava dos outros escritos da época e contribuiu para a difusão de uma imagem dele, como forma do amplamente difundido Debate Bernstein, que era igualmente falso e instrumental.

O marxismo russo, que no século XX teve um papel fundamental na popularização do pensamento de Marx, seguiu esta trajetória de sistematização e vulgarização com ainda maior rigidez. De fato, para o seu pioneiro mais importante, George Plekanov, “Marxismo é uma concepção de mundo completa” permeada por um reducionismo monista segundo o qual as transformações superestruturais na sociedade ocorrem simultaneamente com modificações econômicas. Apesar dos duros conflitos ideológicos destes anos, muitas características dos elementos teóricos da Segunda Internacional foram mantidos por aqueles que definiriam a matriz cultural da Terceira Internacional. Esta continuidade estava clara no Theory of Historical Materialism de Nikolai Bukharin, publicado em 1921, segundo a qual “na natureza e sociedade há uma regularidade exata, uma lei natural permanente. A determinação desta lei natural é a primeira tarefa da ciência”. O produto deste determinismo social, completamente concentrado no desenvolvimento das forças produtivas, gerou um doutrina segundo a qual “a multiplicidade de causas que fazem suas ações sentidas pela sociedade não contradizem no mínimo a existência de uma única lei da evolução social”.

Com a construção do maxismo-leninismo, o processo de alteração do pensamento tomou sua manifestação definitiva. Privado de sua função como um guia para ação, a teoria se tornou uma justificação a posteriori. O ponto sem volta, foi atingido com ‘Diamat’ (Dialekticeskij materializm), “o ponto de vista do partido marxista-leninista”. O panfleto de Stalin de 1938, Materialismo Dialético e Materialismo Histórico, que teve uma vasta distribuição, fixou os elementos essenciais desta doutrina: o fenômeno da vida coletiva é regulado por “leis necessárias ao desenvolvimento social”, “perfeitamente reconhecíveis” e “a história da sociedade aparece como um inevitável desenvolvimento da sociedade e o estudo da história se torna uma ciência”. Isto “significa que a ciência da história da sociedade, apesar de toda complexidade do fenômeno da vida social, pode tornar-se uma ciência, tão exata como, por exemplo, a biologia, capaz de utilizar as leis do desenvolvimento da sociedade para fazer seu uso prático” e que, consequentemente, a tarefa do partido proletário é guiar suas atividades por estas leis. Hoje é evidente como a confusão com os conceitos de “científico” e “ciência” atingiram o seu ápice. A cientificidade do método de Marx, baseada em um escrupuloso e coerente marco teórico, foi substituída por metodologias das ciências naturais, nos quais a contradição não estava presente. Finalmente, a superstição na objetividade das leis históricas, de acordo com as quais elas operavam como leis da natureza independentemente da vontade do homem, foi abonada.

Depois deste catecismo ideológico, o mais rígido dogmatismo conseguiu disseminar-se. A ortodoxia marxista-leninista impôs um inflexível monismo que também produziu efeitos perversos nos escritos de Marx. Inquestionavelmente, com a Revolução Soviética o marxismo desfrutou de um momento significativo de expansão e circulação para localidades e classes sociais, que até então, não tinha incidência. Entretanto, novamente a circulação de textos baseou-se muito mais manuais do partido, guias e antologias ‘marxistas’ sobre vários temas, que nos textos de Marx. Mais além, enquanto a censura de alguns textos aumentou, outros eram cortados e manipulados: por exemplo, como práticas de indução em citações deliberadamente reunidas. Estes usos foram resultado de um previsível fim e eles foram tratados da mesma maneira que o bandido Procusto reservava às suas vítimas: se eram muito logos, eram amputados, se muito curtos, alongados.

Concluindo, a relação entre a disseminação e a não-esquematização do pensamento, entre a sua popularização e a necessidade de não empobrecê-lo teoricamente, é sem dúvida muito difícil de perceber, especialmente o crítico e deliberadamente não-sistemático pensamento de Marx. De todos os modos, nada pior poderia acontecer com ele. Distorcido por diferentes perspectivas para se tornar uma função das necessidades da política contingencial, ela foi assimilado por elas e desprezado por causa delas. De crítica, sua teoria foi utilizada como salmos de algum tipo de bíblia e desta exegese nasceu o mais impensável paradoxo.

Longe de atentarem-se aos seus avisos contra “escrever receitas […] para os cozinheiros (cook-shops) do futuro” , ele foi transformado no pai ilegítimo de um novo sistema social. Uma crítica muito rigorosa e nunca complacente com suas conclusões, ele tornou-se a fonte do mais obstinado doutrinismo. Crédulo na concepção materialista da história, ele foi mais afastado do seu contexto histórico, do que qualquer outro autor. De estar certo que “a emancipação da classe trabalhadora tem que ser pelo próprio trabalho dos trabalhadores”, ele foi aprisionado em uma ideologia que via a primazia de uma vanguarda política e a preponderância no seu papel como proponentes de uma consciência de classe e líderes da revolução. Um defensor da idéia que a condição fundamental para a maturação das capacidades humanas era a redução da jornada de trabalho, ele foi assimilado à crença produtivista de Stakhanovism. Convencido da necessidade da abolição do Estado, ele se encontrou identificado como o seu defensor. Interessado como poucos outros pensadores em desenvolvimento livre da individualidade dos homens, argumentando contra a burguesia que esconde as disparidades sociais atrás da igualdade no direito, que “ao invés de sermos iguais, nós deveríamos se desiguais”, ele foi acomodado em uma concepção que neutralizou a riqueza da dimensão coletiva da vida social na indistinção da homogeneização. A incompletude original da obra crítica de Marx foi sujeitada à pressão da sistematização dos sucessores, que produziram, inexoravelmente, a desnaturalização do seu pensamento.

A odisséia da publicação das obras de Marx e Engels
“Foram os escritos de Marx e Engles […] alguma vez lidos na sua totalidade por alguém além do grupo de amigos próximos e discípulos dos autores?”, perguntou Antonio Labriola em 1897, se referindo ao que era conhecido então dos trabalhos deles. Suas conclusões foram inequívocas: “lendo todos os escritos dos fundadores do socialismo científico parece ter sido até agora um privilégio dos iniciados”; “o materialismo histórico” tem sido propagado “por meio de uma infinidade de equívocos, confusões, alterações grotescas, estranhamente disfarçadas e intervenções não reveladas”. Como foi demonstrado pela pesquisa histórica, a convicção que Marx e Engels foram realmente lidos foi fruto de um mito.

Ao contrário, muitos dos seus textos eram raros ou difíceis de achar mesmo na língua original. A proposta do acadêmico italiano de dar vida à “completa e crítica edição de todos os escritos de Marx e Engels” era imperativa. Para Labriola, não era preciso nem compilações nem antologias, ou o esboço de um testamentum juxta canonem receptum. Ao invés, “toda a atividade política e científica, toda a produção literária, mesmo que ocasional, dos dois fundadores do socialismo crítico, teria que estar à disposição dos leitores […] porque eles falam diretamente a quem quer que tenha o desejo de lê-los”. Mais de um século depois do seu desejo, este projeto ainda não foi realizado.

O executor natural desta opera omnia, não poderia ser outro que o Sozialdemokratische Partei Deutschlands (Partido Socialdemocrata Alemão), detentor do Nachlaß e cujos membros tiveram a maior competência teórica e política. Todavia, conflitos políticos dentro da social democracia não apenas impediram a publicação da vasta maioria dos trabalhos não publicados de Marx, mas causaram a dispersão dos manuscritos, comprometendo qualquer tentativa de uma edição sistemática. Inacreditavelmente, o partido alemão não o catalogou, tratando o legado literário deles com a máxima negligência. Nenhum dos seus teóricos listou as obras ou dedicou-se a levantar as correspondências, numerosas e extremamente dispersas, apesar do fato que isto era certamente uma fonte de informação muito útil de esclarecimentos, se de se continuação dos escritos.

A primeira publicação trabalhos completos, a Marx Engels Gesamtausgabe (MEGA), ocorreu apenas nos anos 20, como iniciativa de David Borisovič Ryazanov, diretor do Instituto Marx-Engels de Moscou. Esta iniciativa naufragou, devido às turbulentas ações do movimento operário internacional, que frequentemente estabelecia obstáculos, ao invés de favorecer a publicação dos trabalhos. Os expurgos stalinistas na União Soviética, que também afetaram os acadêmicos que trabalharam neste projeto e o surgimento do nazismo na Alemanha, levaram ao precoce interrupção da publicação. Tal era a produção contraditória de uma ideologia inflexível que tirou sua inspiração de um autor cujos trabalhos ainda eram em parte inexplorados. A consolidação do marxismo e sua cristalização em um dogmático corpus, precedeu o conhecimento dos textos que seriam necessários para conhecer a formação e evolução do pensamento de Marx. Os primeiros trabalhos, de fato, foram publicados somente na MEGA em 1927, a Crítica a filosofia do direito de Hegel, e em 1932 os Manuscritos Econômico-Filosóficos de 1844 e A Ideologia Alemã. Como já ocorrido com o segundo e terceiro livros d’O Capital eles foram publicados em edições nas quais eles apareciam como trabalhos completos; uma escolha que posteriormente se demonstraria a fonte de numerosas confusões interpretativas.

Ainda depois, alguns importantes trabalhos preparatórios d´O Capital: em 1993 o rascunho do capítulo 6 de O Capital ‘Resultados do Processo de Produção Direta’ e entre 1939 e 1941 os Fundamentos da Crítica a Economia Política, mais conhecida como Os Grundrisse, que teve circulação muito limitada. Além disto, estes escritos não publicados, como aqueles que seguiram, quando não foram escondidos por medo que poderiam erodir o cânone ideológico dominante, foram acompanhados por uma interpretação funcional às necessidades políticas que, na melhor hipótese, fizeram previsíveis ajustes para predeterminar interpretações e nunca permitiram uma completa reavaliação da obra de Marx.
A primeira edição russa dos trabalhos selecionados foi também terminada na União Soviética entre 1928 e 1947: Sočinenija (Obra Completa). Apensar deste nome, apenas incluiu alguns trabalhos, mas com 28 volumes (em 33 livros) que constituiu a mais completa coleção em termos qualitativos dos dois autores da época. A segunda Sočinenija, apareceu entre 1955 e 1966 em 39 volumes (42 livros). De 1956 a 1968 na República Democrática Alemã, em uma iniciativa do comitê central do SED, 41 volumes em 43 livros do Marx Engels Werke (MEW) foram publicados. Tal edição, entretanto, longe de completa, foi rebaixada por introduções e notas nas quais, seguindo o modelo da edição Soviética, que instruía o leitor segundo a ideologia do marxismo-leninismo.

O projeto de uma ‘segunda’ MEGA, planejado como a fiel reprodução com um extenso aparato crítico de todos os escritos dos pensadores, foi renascida nos anos 1960. Mas estas publicações, que começaram em 1975, foram também interrompidas, então por causa dos eventos de 1989. Em 1990, com o objetivo de continuar a edição o Internationaal Instituut voor Sociale Geschiedenis of Amsterdam e o Karl Marx Haus em Trier formaram a Internationale Marx-Engels-Stiftung (IMES). Após a difícil fase de reorganização, no curso da qual novos princípios editoriais foram aprovados e a editora Akademie Verlag tomou o lugar de Dietz Verlag, a publicação da chamada MEGA 2 começou em 1998.

MEGA2: A redescoberta de um autor mal compreendido
Contrariamente a todas as previsões do seu definitivo esquecimento, nos últimos anos os acadêmicos internacionais voltaram sua atenção a Marx. O valor de seu pensamento foi reafirmado por muitos e seus escritos estão sendo desempoeirados das estantes de bibliotecas da Europa, Estados Unidos e Japão. Um dos mais significativos exemplos da sua redescoberta é precisamente a continuidade da MEGA 2. O projeto completo, no qual acadêmicos de várias disciplinas e países participam, é articulado em quatro seções: A primeira inclui todos os trabalhos, artigos e rascunhos, menos O Capital; o segundo inclui O Capital e seus estudos preliminares começando em 1857; o terceiro é dedicado à correspondência; enquanto o quarto inclui extratos, anotações, entre outros. Dos 114 volumes planejados 53 já foram publicados (13 desde a retomada em 1998), cada um deles consiste em dois livros: o texto mais o aparato crítico, que contém os índices e muitas notas adicionais. As aquisições editoriais da MEGA 2 produziram importantes resultados nas quatro seções. Na primeira, Werke, Artikel und Entwürfe, a pesquisa foi recomeçada com a publicação de dois novos volumes.

O primeiro, ‘Karl Marx-Friedrich Engels, Werke, Artikel, Entwürfe. Januar bis Dezember 1855’, inclui 200 artigos e rascunhos escritos pelos dois autores em 1855 para o New-York Tribune e o Neue Oder-Zeitung de Breslau. Conjuntamente aos mais conhecidos escritos sobre política e diplomacia européia, reflexões sobre a conjuntura econômica interna e a guerra da Criméia, a pesquisa tornou possível adicionar 21 outros textos previamente não atribuídos porque eram publicados anonimamente em jornal americano. O segundo ‘Friedrich Engels, Werke, Artikel, Entwürfe. Oktober 1886 bis Februar 1891’, por outro lado, apresenta parte do trabalho do último Engels. O volume alterna entre projetos e notas. Entre estes está o manuscrito Rolle der Gewalt in der Geschichte, sem as intervenções de Bernstein editou sua primeira publicação, que é dirigido a organizações do movimento operário e prefacia a republicação de escritos e artigos. Entre os últimos, de particular interesse está Die auswärtige Politik des russischen Zarentums, a história de dois séculos de política externa russa que apareceu em Die Neue Zeit, mas que foi suprimido por Stalin em 1934, e Juristen-Sozialismus, escrito com Kautsky, cuja paternidade das partes individuais foi esclarecida pela primeira vez.

Seguindo, de considerável interesse é o primeiro número de Marx-Engels-Jahrbuch, uma nova série publicada pelo IMES, inteiramente dedicado à A Ideologia Alemã. Este livro, antecipando o volume I/5 da MEGA 2, inclui as páginas de Marx e Engels que correspondem ao manuscrito ‘I. Feuerbach’ e ‘II. Sankt Bruno’. Os sete manuscritos que sobreviveram, à “crítica roedora dos ratos” são selecionados como textos independentes e cronologicamente ordenados. Desta edição pode deduzir-se com clareza, o caráter não unitário da obra. Novos e definitivos alicerces são dados para a pesquisa científica para traçar a elaboração teórica de Marx com confiabilidade. A Ideologia Alemã, considerada até agora como uma exaustiva exposição da concepção materialista da história, é agora reconstruída com a sua original fragmentação.

A pesquisa para a segunda edição da MEGA 2, Das Kapital’ und Vorarbeiten, se concentrou nos anos recentes no segundo e terceiro livros d’O Capital. O volume Karl Marx, Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Zweites Buch. Redaktionsmanuskript von Friedrich Engels 1884/1885’ inclui o texto do segundo livro compilado por Engels, com base em sete manuscritos de vários tamanhos escritos por Marx entre 1865 e 1881. Engels, de fato, recebeu muitas versões do segundo livro de Marx, mas não indicações sobre qual deveria ser publicada. Ao contrário, ele encontrou um material “com estilo pouco apurado e cheio de coloquialismos, oferecendo expressões engraçadas e termos técnicos em inglês e francês ou sentenças inteiras e até páginas em inglês. Os pensamentos eram escritos conforme se desenvolviam na cabeça do autor. […] Nas conclusões dos capítulos, devido a ansiedade do autor para iniciar o próximo, sempre haveria apenas algumas frases desconexas para apontar os próximos desenvolvimentos que ficaram incompletos”.

Ainda, Engels teve que tomar determinantes decisões editoriais. As mais recentes descobertas filológicas estimam que esta intervenção fosse cerca de 5.000: uma quantidade muito maior que as que se estimavam. As modificações consistem em edições e exclusões de passagens, modificações na estrutura, inserção de parágrafos, substituição de conceitos, reelaborações de algumas formulações de Marx ou traduções de palavras adaptadas de outras línguas. O texto entregue à gráfica só saiu após estas modificações. Este volume, então, nos permite reconstruir todo o processo de seleção, composição e correção dos manuscritos de Marx, estabelecer quais as mais significativas alterações de Engels e onde ele conseguiu respeitar inteiramente os manuscritos – que, repito, não representam o estado final de sua pesquisa.

A publicação do terceiro livro d’O Capital, ‘Karl Marx, Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Dritter Band’, o único volume que Marx não logrou dar forma definitiva, envolveu ainda maior intervenção editorial. Neste prefácio Engels adverte como o texto foi “um primeiro rascunho extremamente incompleto. O início de várias partes foi, como regra, cuidadosamente feito e até recebeu tratamento estatístico. Mas, conforme seguia, o manuscrito ficava mais esquemático e incompleto, bem como, mais desvios a temas paralelos levantados cujos lugares específicos no argumento seriam posteriormente decididos.”. Assim, o intenso trabalho editorial de Engels que lhe tomou boa parte das energias entre 1885 e 1894, produziu a transição de um texto provisional, composto de pensamentos “escritos em statu nascendi” e notas, a outro unitário, com formato de uma teoria econômica nascente concluída e sistemática.

Isto tornou-se aparente no volume ‘Karl Marx-Friedrich Engels, Manuskripte und redaktionelle Texte zum dritten Buch des Kapitals’. Ele contém os últimos seis manuscritos referentes ao terceiro livro d’O Capital, escritos entre 1871 e 1882. Destes, o mais importante é a longa seção sobre “A relação entre a taxa de mais-valia e a taxa de lucro matematicamente desenvolvida” de 1875, bem como os textos adicionados por Engels. Os últimos demonstram com exatidão o caminho tomado para a versão publicada. A posterior confirmação do mérito do livro é o fato que 45 dos 51 textos neste volume eram inéditos. A totalidade da segunda seção, finalmente permitirá uma precisa avaliação crítica dos textos originais deixados por Marx e o valor e limites do trabalho editorial de Engels.

A terceira seção da MEGA 2, Briefwechsel, contém as cartas trocadas entre Marx e Engels, bem como aquelas entre eles e numerosos correspondentes. O número total de cartas destas correspondências é enorme. Mais de 4.000 escritas por Marx e Engels (2.500 entre eles) foram encontradas, bem como, 10.000 endereçadas a eles por terceiros, uma vasta maioria inéditas antes da MEGA 2. Mais além, existe uma forte evidência de outras 6.000 cartas, embora estas não tenham sido preservadas. Quatro novos volumes foram editados o que agora nos permite a releitura de importantes fases da biografia intelectual de Marx pelas cartas daqueles com os quais manteve contato.

O contexto das cartas reunidas em ‘Karl Marx-Friedrich Engels, Briefwechsel Januar 1858 bis August 1859’ é a recessão de 1857. Esta, renova em Marx a esperança de uma retomada do movimento revolucionário, após uma década de refluxo aberta após a derrota de 1848 “A crise tem ficado submersa como a boa velha toupeira” Esta expectativa renovou o vigor da sua produção intelectual e o encorajou a delinear as linhas fundamentais da sua teoria econômica “antes do déluge”, esperada, mas ainda não realizada. Precisamente neste período, Marx escreveu suas últimas notas dos Grundrisse e decidiu publicar seu trabalho em panfletos . O primeiro destes, publicado em junho de 1859, foi intitulado Contribuição a crítica da Economia Política. Pessoalmente, esta fase o marcou pela “profunda miséria”: “Eu não creio que alguém tenha escrito sobre ‘dinheiro’, com tanta falta de dinheiro”. Marx lutou desesperadamente para garantir que a precariedade da sua condição não o impedisse de terminar sua ‘economia’ e declarou: “Eu tenho que perseguir meus objetivos a todo custo e não deixar que a sociedade burguesa me transforme em uma máquina de fazer dinheiro”. Todavia, o segundo panfleto nunca viu a luz do dia e a próxima publicação sobre economia teve que esperar até 1867, o ano no qual ele enviou o primeiro volume d’O Capital para a gráfica.

Os volumes ‘Karl Marx-Friedrich Engels, Briefwechsel September 1859 bis Mai 1860’ e ‘Karl Marx-Friedrich Engels, Briefwechsel Juni 1860 bis Dezember 1861’ contêm a correspondência relacionada ao tortuoso tema da publicação do Herr Vogt e a acalorada controvérsia entre Vogt e Marx. Em 1859, Karl Vogt acusou Marx de ter instigado uma conspiração contra ele, bem como de ser o líder de um grupo que vivia de chantagear aqueles que participaram nos levantes de 1848. Assim, para defender a sua reputação, Marx foi obrigado a se defender. Isto foi logrado graças a um enérgico intercâmbio de correspondência com militantes, com os quais ele teve relações políticas depois de 1848, com o propósito de obter dele todos os possíveis documentos sobre Vogt. O resultado foi um polêmico panfleto de 200 páginas: Herr Vogt. Assuntos pessoais neste período, não iam bem. Além dos desanimadores problemas financeiros – no final de 1861 Marx disse “se este [ano] for igual ao que passou, de minha parte, eu prefiro o inferno – haviam também aqueles costumeiros de saúde, os últimos causados pelos primeiros. Durante algumas semanas, por exemplo, ele parou de trabalhar: “a única ocupação que posso conservar para a tranqüilidade da alma é a matemática”, uma das grandes paixões da sua vida.

Novamente no início de 1861, sua condição agravou-se por uma inflamação no fígado e ele escreveu para Engels: “Estou sofrendo como Jô, embora não de temor a Deus”. Faminto por leitura novamente ele se refugiou na cultura: “para mitigar o profundo mau humor causado pela situação, incerto em todos os sentidos, estou lendo Tucídides. Pelo menos estes antigos sempre permanecem novos”. De todos os modos, em agosto de 1861 ele retomou seus trabalhos com afinco. Ale junho de 1863, ele preencheu 23 cadernos, que incluíam as Teorias sobre a Mais-Valia. Os 5 primeiros, que tratam da transformação do dinheiro em capital, foram ignorados por 100 anos e publicados apenas em 1973 em russo e em 1976 na língua original.

O tema principal de ‘Karl Marx-Friedrich Engels, Briefwechsel Oktober 1864 bis Dezember 1865’ é a atividade política de Marx na Associação Internacional de Operários, fundada em Londres em 28 de setembro de 1864. As cartas documentam as ações de Marx no período inicial da organização, durante o qual ele rapidamente conquistou o papel de liderança e sua tentativa de combinar estas tarefas públicas, que ele assumiu novamente como prioritárias após 16 anos, com o trabalho científico. Entre as questões que eram debatidas estava o funcionamento da organização dos sindicatos, importância que ele enfatizava, enquanto ao mesmo tempo, ia contra Lassalle e sua proposta de formar cooperativas financiadas pelo Estado prussiano: “a classe trabalhadora é revolucionária ou não é nada”; a polêmica contra Owenite John Weston, que resultou em um conjunto de artigos reunidos postumamente em 1898 com o nome de Valor, Preço e Lucro; considerações sobre a Guerra Civil dos Estados Unidos; e o panfleto de Engels sobre A questão militar a Prússia e o Partido Operário Alemão.

As novidades da histórica edição crítica são também notáveis na quarta seção, Exzerpte, Notizen, Marginalien. Este contém numerosos resumos e notas de estudos de Marx, que constituem um significante testemunho do seu colossal trabalho. Desde seus anos na universidade, ele adotou o hábito de compilar cadernos de anotações com extratos de livros que ele leu, frequentemente os fragmentando com reflexões com as quais eles o propeliam a fazer. O Nachlaß de Marx contém aproximadamente 200 cadernos de resumos. Estes são essenciais para o conhecimento e compreensão da gênese da sua teoria e de partes do que ele não teve chances de desenvolver como queria.

Os extratos preservados, que vão de 1838 a 1882, são escritos em oito línguas – Alemão, Grego antigo, Latim, Francês, Inglês, Italiano, Espanhol e Russo – e abarcam um amplo leque de disciplinas. Foram tirados de textos de filosofia, arte, religião, política, direito, literatura, história, economia-política, relações internacionais, tecnologia, matemática, fisiologia, geologia, mineralogia, agronomia, etnologia, química e física, bem como artigos de jornais e revistas, informes parlamentares, estatísticas, relatórios e publicações de órgãos governamentais – entre estes estão os famosos “Livros Azuis”, em particular os Relatórios dos inspetores de fábricas, que continha investigações da maior importância para seus estudos.

Esta imensa fonte de conhecimento, em grande parte ainda não publicada, foi o nascedouro da teoria crítica de Marx. A quarta seção da MEGA 2, planejada em 32 volumes, proverá acesso a isto pela primeira vez. Quatro volumes foram recentemente publicados. ‘Karl Marx, Exzerpte und Notizen Sommer 1844 bis Anfang 1847’ contém oito extratos de cadernos, compilados por Marx entre o verão de 1844 e dezembro de 1845. Os dois primeiros são de sua estada em Paris e vieram logo após os Manuscritos Econômico-Filosóficos de 1844. Os outros seis foram escritos no ano seguinte em Bruxelas, após sua expulsão de Paris e na Inglaterra, onde ele permaneceu entre julho e agosto. Nestes cadernos estão os traços da aproximação de Marx com a economia política e o processo de formação da sai primeira elaboração de teoria econômica. Isto emerge claramente dos extratos de manuais de economia política de Storch e Rossi, como nos tirados de Boisguillebert, Lauderdale, Sismondi e em relação à maquinaria e técnicas de manufatura, de Baggage e Ure. Com parando estes cadernos com os escritos do período, publicados e inéditos, evidencia-se a inegável influência destes escritos no desenvolvimento das suas idéias. A totalidade das notas, com a reconstrução histórica da sua maturação, mostra o progresso e a complexidade do seu pensamento crítico durante este intenso período de trabalho.

O volume ‘Karl Marx-Friedrich Engels, Exzerpte und Notizen September 1853 bis Januar 1855’ contém nove longos cadernos de extratos, compilados por Marx essencialmente durante 1854. Eles foram escritos no mesmo período no qual ele publicou uma importante série de artigos do New-York Tribune: aqueles sobre ‘Lord Palmerston’ entre outubro e dezembro de 1853 e reflexões sobre “A Espanha Revolucionária” entre julho e agosto de 1854, enquanto os textos sobre a guerra da Criméia – quase todos escritos por Engels – saíram em 1856. Quatro destes cadernos contém anotações sobre a história da diplomacia tomados principalmente, dos textos dos historiadores Famin e Francis, do advogado e diplomata alemão von Martens, pelo político ‘Tory’ Urquhart, bem como das “Correspondências relativas aos temas do Levante” e “Os debates políticos de Hansard”. Os outros cinco, foram tomados de Chateubriand, do escritor espanhol de Jovellanos, do general espanhol San Miguel, do seu amigo interiorano de Marliani e de muitos outros autores dedicados exclusivamente à Espanha e demonstram a intensidade que Marx examinou sua história social e política e a cultura. Mais além, as notas do Essai sur l’histoire de la formation et des progrès du Tiers État de Augustin Thierry despertam interesse particular. Todas estas notas são muito importantes porque elas revelam as fontes de onde Marx retirou e nos permite entender o modo como ele utilizava estas leituras para escrever seus artigos.

O grande interesse de Marx sobre as ciências naturais, quase completamente desconhecido, aparece no volume ‘Karl Marx-Friedrich Engels, Naturwissenschaftliche Exzerpte und Notizen. Mitte 1877 bis Anfang 1883’. Este volume apresenta notas de química orgânica e inorgânica do período 1877 – 1883, que nos permitem descobrir mais aspectos do seu trabalho. Isto é muito importante, porque estas pesquisas ajudam a desacreditar a falsa lenda, recontada em numerosas biografias suas, que tentam mostrá-lo como desistente dos próprios estudos nas últimas décadas da sua vida e que sua curiosidade intelectual estava completamente satisfeita. As notas publicadas contém fórmula químicas, estratos dos livro de química de Meyer, Roscoe, e Schorlemmer, e também notas sobre física, fisiologia e geologia – disciplinas que passaram por importantes desenvolvimentos científicos no último quarto do século XIX, e sobre os quais Marx queria manter-se informado. Estes estudos constituem um dos menos explorados campos de pesquisa sobre Marx e, como não estão diretamente conectados com a excussão do trabalho n’O Capital, eles trazem questões não respondidas sobre as razões para este interesse.

Se os manuscritos de Marx, antes de serem publicados, conheceram numerosos altos e baixos, os livros que Marx e Engels possuíam sofreram sina ainda pior. Depois da morte de Engels, as duas bibliotecas que obtiveram seus livros com interessantes anotações e marcas foram ignoradas e em parte dispersadas e apenas subsequentemente reconstruída e catalogada com dificuldade. O volume ‘Karl Marx-Friedrich Engels, Die Bibliotheken von Karl Marx und Friedrich Engels’ , é fruto de 75 anos de pesquisa. Consiste em um index de 1.450 livros em 2.100 volumes – ou dois terços dos possuídos por Marx e Engels – que incluem notas de todas as páginas dos volumes nos quais havia anotações.

É uma publicação em andamento que será integrada a MEGA 2 e é completada pelo index dos livros não disponíveis hoje (o número recuperado é de 2.100 em 3.200 volumes), com indicações presentes em 40.000 páginas de 830 textos e a publicação dos comentários sobre as leituras nas margens dos volumes. Como muitos que tiveram contato próximo com Marx notaram, ele não considerava os livros objetos de luxo, mas instrumentos de trabalho. Ele os tratava mal, dobrava as páginas e os sublinhava. “Eles são meus escravos e têm que me obedecer” , ele disse sobre seus livros. Por outro lado, dedicava toda a devoção, ao ponto de se definir como “um máquina condenada a devorar livros para expeli-los, em uma forma modificada, no lixo da história”.

Para conhecer algumas de suas leituras – nunca deve-se esquecer que sua biblioteca é apenas uma parte do seu incansável trabalho conduzido por décadas no Museu Britânico em Londres – bem como, os seus comentários em relação a esta, constituem uma preciosa fonte de reconstituição da sua pesquisa. Isto também ajuda a refutar a falsa interpretação marxista-leninista, que tem frequentemente apresentado seu pensamento como o fruto de um repentino raio, que na realidade, uma elaboração cheia de elementos teóricos derivados de seus predecessores e contemporâneos.

Finalmente, alguém deveria ter perguntado: que novo Marx emerge da nova edição histórico-crítica? Certamente, um Marx diferente daquele aceito por um longo período por muitos seguidores e opositores. Os tortuosos processos de disseminação de seus escritos e a ausência de uma edição completa delas, juntamente à sua fundamental incompletude, o infame trabalho de seus sucessores, as tendenciosas leituras, e as mais numerosas falhas para lê-lo, são causas fundamentais para o grande paradoxo: Karl Marx é um autor incompreendido, a vítima de uma profunda e frequentemente confusão. Ao invés do rígido perfil que era encontrado em muitas praças de regimes não-liberais na Europa oriental, o representando como o caminho ao futuro com uma convicção dogmática, hoje pode-se reconhecer um autor que deixou uma grande parte do seu trabalho incompleto para dedicar-se , até a sua morte, a outros estudos que verificariam a validade de suas teses. Da redescoberta de seu trabalho ressurge a riqueza de uma problemática e pensamento polimorfo, que forma um rico horizonte para o futuro Marx Forschung.

Marx, aquele ‘cachorro morto’
Devido aos conflitos teóricos e eventos políticos, o interesse na obra de Marx nunca foi contínuo e, desde o começo, ele tem experimentado momentos de indiscutível declínio. Da ‘crise do marxismo’ à dissolução da Segunda Internacional, das discussões sobre os limites da teoria da mais-valia à tragédia do comunismo soviético, as críticas às idéias de Marx sempre pareceram exceder o seu horizonte conceitual. Sempre houve, entretanto um ‘retorno a Marx’. Um novo apelo em referência aos desenvolvimentos do seu trabalho e da crítica a economia política às formulações sobre alienação ou as brilhantes páginas de polêmicas políticas, continuam a exercer irresistível fascinação para os seguidores e opositores. Todavia, no fim do século, tendo sido unanimemente declarada desaparecida, de repente Marx reaparece no palco da história.

Livre da repugnante função de instrumentum regni, ao qual foi consignado no passado, e das correntes do marxismo-leninismo do qual ele é certamente separado, a obra de Marx tem sido direcionada a novos campos do conhecimento e lida novamente em todos os cantos do mundo. O inteiro desvelamento deste precioso legado teórico, afastado dos presunçosos proprietários e modos de uso reducionistas, se tornou novamente possível. Entretanto, se Marx não é identificado com a rígida esfinge do ‘socialismo real’ do século XX, ele poderia ser igualmente mal compreendido no sentido que o seu legado político e teórico poderia ser confinado a um passado que não tem mais contribuição aos conflitos correntes, a circunscrever o seu pensamento a um clássico mumificado que não tem relevância hoje ou confinado á especialização acadêmica.

A retomada do interesse em Marx vai muito além de restritos círculos de acadêmicos, como também de importantes pesquisas filológicas, dedicadas a demonstrar a sua diversidade no que se refere ao grande número de intérpretes. A redescoberta de Marx está baseada na sua persistente capacidade de explicar o presente: ele continua um instrumento indispensável para entendê-lo e ser capaz de transformá-lo.

Confrontados com a crise da sociedade capitalista e as profundas contradições que a permeiam, há um retorno ao autor deixado de lado muito rapidamente após 1989. Desde erupção da crise financeira nos Estados Unidos, jornais, revistas e reportagens televisivas e radiofônicas, continuamente discutem Marx, como sendo o mais importante pensador de nosso tempo. Quando ele formulou suas teorias, o capitalismo existia somente nos Estados unidos e Europa – e, excluindo-se a Inglaterra, e outros poucos centros produtivos, havia muita diferença da sua forma atual. Mesmo assim, ele antecipou sua expansão global e a disseminação do trabalho assalariado que posteriormente incluiriam todo o planeta. E precisamente hoje, quando o capitalismo conseguiu um extraordinário desenvolvimento em extensão e intensidade, algumas das análises de Marx estão se revelando ainda mais acuradas que no seu próprio tempo. É suficiente mencionar a importância da acumulação pelas finanças e sistema de crédito, que explicitadas no volume 3 d’O Capital ou as crises de um capitalismo, no qual tendo esgotado sua expansão geográfica, é cada vez mais vítima de suas próprias contradições. Marx parece essencial atualmente e após anos de pensamento único, manifestos pós-modernos uni-ideológicos, teorias superficiais da globalização, solenes discursos sobre o ‘fim da história’ e a obsessão com idéias biopolíticas vazias, o valor da sua teoria está novamente se tornando cada ver mais mundialmente reconhecido.

Além disto, a literatura sobre Marx, que desapareceu há 15 anos, demonstra sinais de ressurgimento em muitos países e, juntamente com o florescimento de novos estudos, existem muitos panfletos escritos em diferentes linguagens com títulos como Por que ler Marx hoje? Um consenso análogo é desfrutado por revistas abertas a discussão de Marx e os vários marxismos, bem como há agora conferências internacionais, cursos universitários e seminários dedicados a este autor. Finalmente, mesmo se timidamente e frequentemente em formas confusas – da América Latina á Europa, passando pelo movimento alter-mundialista – uma nova demanda está sendo registrada em termos políticos.

O que resta de Marx hoje? Qual a utilidade de seu pensamento hoje para a luta pela emancipação da humanidade? Que parte do seu trabalho é mais fértil para estimular a crítica ao presente? Como se poderia ir ‘além de Marx, com Marx’? Estas são algumas das questões que recebem respostas nada unânimes. Se a retomada contemporânea de Marx tem uma certeza, ela consiste precisamente na descontinuidade a respeito ao passado que foi caracterizado pela ortodoxia monolítica que dominou e condicionou profundamente a interpretação deste filósofo. Mesmo marcado pelos limites evidentes e o risco do sincretismo, um período chegou caracterizado por muitos Marxs, de fato, após uma Era de dogmatismo, não poderia ser diferente. A tarefa de responder a estes problemas está então com a pesquisa, teórica e prática, de uma nova geração de acadêmicos e ativistas políticos.

Entre os Marxs que continuam indispensáveis, ao menos dois podem ser identificados. O crítico ao modo capitalista de produção: o analítico, perceptivo, e incansável pesquisador que intuiu e analisou seu desenvolvimento em escala global e descreveu a sociedade burguesa melhor que mingúem. Este é o pensador que recusou conceber o capitalismo e o regime da propriedade privada, como cenários imutáveis para a natureza humana e quem ainda oferece sugestões para quem quer construir alternativas a economia, política e sociedade neoliberal. O outro Marx a quem a maior atenção deve ser prestada, é o teórico do socialismo: o autor que repudiou a idéia de socialismo de Estado, propagada então por Lassalle e Rodbertus; o pensador que entendeu o socialismo como a transformação possível das relações de produção e não como uma variedade de suaves paliativos para o problema da sociedade.
Sem Marx, nós vamos ficar condenados à apatia crítica e parece que a causa da emancipação humana precisa continuar a usá-lo, como a crise financeira internacional recente demonstrou. Este ‘espectro’ está destinado a rondar o mundo e estremecer a humanidade por um bom tempo.

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John Hoffman, Science and Society

Each day brings speculation as to whether the economic crisis sweeping the globe will plunge society into the depths of a depression comparable to that of 1929-31. It is ironic that, since the collapse of the Communist Party states almost 20 years ago, Marxism has been largely cast aside and yet today we face an economic crisis of epic proportions.

All this makes the publication of a volume on the Grundrisse extremely
timely. As Eric Hobsbawm (who did much to popularize parts of the Grundrisse) comments in his foreword, this volume appears at a time when the world appears to demonstrate the perspicacity of Marx’s insight into the capitalist system (xxiii).
The Grundrisse was unknown to Marxists for over half a century after
 Marx’s death (xx). The original German edition was published in 1939 – 41
(xx).

The Grundrisse provides a guide to the full range of the treatise of which Capital is only a fraction. It is the only text which deals with the communist future. Hobsbawm endorses the description that this is “Marx’s thought at
its richest” (xxiii)
This collection marks the 150th anniversary of its composition.

Marx’s “Introduction” (the part of the Grundrisse is better known than the rest) is justly famed for its stress upon the individual as a social being and for its exposition
of abstraction, both in its negative and positive senses. Capitalism, Marx
stresses is historically specific: it is not natural or eternal. Marcello Musto examines Marx’s famous method of moving from the abstract to the concrete (17): the historical, he comments, is decisive for the understanding
of reality, while the logical makes it possible to conceive history as something other than a flat chronology of events (21).Terrell Carver addresses the 
debate about alienation (remember Althusser and his attack on humanism), while Ellen Meiksins Wood talks about the problems posed by more recent scholarship for Marx’s discussion of the “forms which precede capitalist production” (77).

John Bellamy Foster convincingly shows how the Grundrisse
is full of acknowledgements of nature’s limits (96), and Moishe Postone
argues that the Grundrisse could provide a point of departure for “a reinvigorated critical analysis,” given the weaknesses of post-Marxist discourses
like postmodernism and poststructuralism (121).

Musto depicts graphically the grim social circumstances in which the
 Grundrisse written, with poverty, disease and childhood deaths afficating
 the Marx household (153). The book was spurred on by the world economic
 crisis of 1857-8 which started with a banking crisis in New York. Michael R. Kratke looks at Marx’s unpublished notebooks on the crisis (171). It is likely
 that Engels himself had never read the Grundrisse: it was discovered by Ryazanov of the Marx-Engels Institute in Moscow in 1923.

1. Few of the 3,000 copies published in 1939 crossed the Soviet frontiers.
 Martin Nicolaus declared in his translation in 1973 that the work “challenges and puts to the test every serious interpretation of Marx yet conceived” (183). He also argued that it was the only text to give a complete account of Marx’s theory, providing (unlike Capital) a theory of breakdown (250).
 The book contains detailed accounts of the reception of the Grundrisse in Germany, Austria and Switzerland, Russia and the Soviet Union, Japan, China, France, Italy, Cuba, Argentina, Spain and Mexico, Czechoslovakia, Hungary, Romania, Britain, the USA, Australia and Canada, Denmark, Yugoslavia, Iran. Poland, Finland, Greece, Turkey. South Korea, Brazil and Portugal. 
Not all the commentaries are entirely reliable. For example, Horoschi
Uchida argues that the Grundrisse overcame “determinist misconceptions of his [Marx’s] theory” (213), and one could well object to the use of the term “determinism” to mean a mechanistic rather than a dialectical approach. But in general, this is a very worthwhile book – full of astute comments that help to refresh and revive Marxist theory in difficult days.

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Feiyi Zhang, International Socialism

The current global financial meltdown highlights the need to both grasp and apply Karl Marx’s analysis of the crisis-prone and exploitative capitalist economy.

The Grundrisse is a manuscript in which Marx elaborated his plan for his major work, Capital, and developed his understanding of the central characteristics of capitalism.

This collection of essays, edited by Marcello Musto, reappraises the Grundrisse and considers some of the questions that Marx himself explored, such as the relationship between the “financial” and “real” economy, the development of capitalism as a global system and the resulting possibility of global crisis.

The first such global economic crisis, in 1857_8, inspired Marx to write the Grundrisse. As Michael R Krätke writes, “This time, the crisis was no longer a local affair but was bound to affect the whole world market; this time, the crisis was to become an industrial crisis exceeding all preceding crises in scale and scope.” Marx understood the imperative that drove the capitalist system to spread to all corners of the globe in search of markets and, along with that, the propensity for crises to spread across the globe.

Krätke sets out Marx’s explanation of the interaction between the different aspects of the crisis: “While the monetary crisis in London was easing off, the commercial and industrial crisis was gaining momentum and led to ‘an industrial breakdown in the manufacturing districts’ without precedence. All the export markets for British industry were now heavily overstocked, the commercial crisis, the ever growing number of failures and bankruptcies among the merchants and bankers began to hit back upon the industrial producers and the financial and monetary crisis was spreading from one of the financial centres of the capitalist world to the other.”

The relationship between finance and the core of the system is critical to understanding the current crisis. Marx’s criticism of the failures of mainstream economists in 1857 is just as apt today: “Experts had failed to disclose the laws which rule the crises of the world market and had ignored its periodical and cyclical character…[by allowing] particular features of this new crisis to overshadow those elements that all crises of the capitalist world economy have in common they have failed to grasp both”. Krätke argues that financial crisis must be studied through an analysis of the dynamics of the system as a whole.

An issue that could have been further developed in the collection is Marx’s analysis of the role of credit. This has added relevance today because the recent collapse of the US housing bubble occurred in the wake of over a decade of speculative bubbles fuelled by cheap credit.

In the Grundrisse Marx argued that circulation is intimately linked to the production process itself, as a product’s value can only be realised when it is a commodity on the market. However, it is down to chance whether the different processes within the circuit of capital interrelate smoothly to realise profit for capital and enable renewal of the capital accumulation cycle.

Here credit plays a contradictory role. It can temporarily extend the possibilities for capital to expand by allowing capitalists to borrow more money than they could individually accumulate. Yet the recent surge in financial speculation shows how this can worsen the crisis precisely because it spreads it across both the financial and productive sectors of the economy. This can directly limit the productive process itself, as is currently taking place.

Marx’s view that credit facilitates capitalism, and also potentially delays the onset of deeper crisis, runs counter to an argument by Iring Fetscher in this collection. Fetscher argues, “Globalised capitalism has succeeded in counteracting ‘the tendential decline in the profit rate’ over so long a term that its effects have to all intents and purposes been neutralised.” However, the Grundrisse itself is an argument about the applicability, indeed the centrality, of the law of the tendency of the rate of profit to fall. Slow growth in profit rates since the mid-1980s has been achieved largely by holding down workers’ wages and recently by achieving profits through cheap credit and financial speculation. However, as we can see now, such speculation only delays the onset of even deeper crisis.

The current economic crisis has been driven by the core dynamic of capitalism—competition for profit. The tendency for the rate of profit to fall explains why this process is itself contradictory. Competition between individual capitalists results in increasing investment in constant capital, such as machinery, rather than value_adding human labour, decreasing the general rate of profit over time.

Joachim Bischoff and Christoph Lieber relate Marx’s understanding of competition in the Grundrisse to contemporary neoliberalism. Neoliberalism is a contemporary manifestation of the idea that capitalism provides individual freedom through competition. Yet in reality, instead of individuals being set free, neoliberalism seeks to break down any barriers to profit, extolling unregulated competition between capitalists and attempting to justify increased exploitation of wage labour. The political contradictions of the neoliberal form of capitalism, exposed in the crisis, provide arguments against a system based on the need to intensify exploitation.

This collection also considers how, in many areas of the world from the US to Italy to Australia, the translation, publication and interest in the Grundrisse in the 1970s was fuelled by a thirst for radical knowledge to understand a divided world in crisis. Marx’s work is best appreciated not only as a thorough explanation of our system but also as the means by which to develop arguments for struggle against it. As recession once again spreads across the global economy, this re-evaluation of the Grundrisse is a useful contribution to develop and consolidate arguments for a socialist society, free from the contradictions and exploitation that Marx demonstrated are fundamental features of capitalism.

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Appunti di biografia intellettuale di Marx giovane (1818-1841)

I. Il rabbino mancato
Karl Marx nacque il 5 maggio del 1818 a Treviri, la più antica città tedesca. Di origine romana, fondata nel 16 a. c. con il nome di Augusta Treverorum, Treviri rappresentò uno dei centri più importanti dell’Impero d’occidente. Sede della prefettura gallica, quartiere generale di un rilevante bastione dell’esercito e residenza di molti imperatori, essa contava 80.000 abitanti già nel 300 d. c. Durante il Medioevo, fu a lungo capitale arcivescovile e conservò, in seguito, lo splendore del suo intenso passato religioso. Johann Wolfgang von Goethe, che la visitò nel 1793, la descrisse nel modo seguente: “la città ha un carattere singolare, […] essa è piena, anzi ingombra, di chiese, cappelle, chiostri, conventi, seminari, case di cavalieri e di monaci; mentre all’esterno è circondata, anzi assediata, da abbazie, monasteri e certose” [1]. Tuttavia, dal XVIII secolo in poi, Treviri si avviò alla decadenza e quando diede i natali a Marx il numero dei suoi abitanti si era ridotto a 11.400 persone [2].

La posizione di confine tra la Germania e la Francia, cui la città appartenne dal 1795 al 1814, permise alla popolazione di Treviri di beneficiare delle riforme economiche e politiche del Codice civile napoleonico e del clima culturale dell’Illuminismo. I contadini furono liberati dalle servitù feudali, gli intellettuali dalla coercizione della chiesa e la borghesia riuscì a far approvare leggi liberali necessarie al suo sviluppo. Treviri, però, situata nella parte meridionale della Renania, del tutto diversa da quella settentrionale, che era industrialmente sviluppata per la presenza di centri metallurgici e cotonieri, rimase un borgo essenzialmente agricolo, caratterizzato dalla piccola proprietà contadina e quasi del tutto privo di proletariato [3]. Ciò nonostante, le condizioni di diffusa miseria ne fecero una delle prime città tedesche dove, introdotte da Ludwig Gall, comparvero le teorie del socialismo utopistico francese.
Marx discendeva da un’antica famiglia ebraica e prendere in esame il suo albero genealogico significa smarrirsi nella sfilza di rabbini, in essa succedutisi, nel corso dei secoli [4]. Lo zio paterno, Samuel, era stato rabbino di Treviri sino al 1827. Suo padre, Levi Mordechai, che abbreviò il suo cognome da Mordechai a Marx, ricoprì la stessa carica fino alla morte ed annoverava molti rabbini tra i suoi progenitori.

Molto illustri erano, inoltre, quelli presenti tra gli avi di sua moglie, Eva Lwów, figlia di Moses Lwów, anch’egli rabbino di Treviri, come, d’altronde, già suo padre Josua Heschel Lwów, figura di primissimo piano della comunità giudaica del suo tempo, ed il nonno Aron Lwów, proveniente dalla città polacca di Leopoli (Lwów), dalla quale aveva derivato il nome. Prima di emigrare in Polonia, questa famiglia aveva vissuto nell’Assia e, anteriormente, verso la metà del XV secolo, in Italia. A causa delle persecuzioni contro gli ebrei, infatti, Abraham Ha-Levi Minz era stato costretto a lasciare la Germania, emigrando a Padova, città nella quale fu rabbino e dove il marito di sua figlia, Mayer Katzenellenbogen, divenne rettore dell’università talmudica [5].

In quanto a discendenze rabbiniche, la stirpe materna non fu da meno di quella paterna. Seppure le notizie in proposito sono scarse, è noto che la madre di Marx, Henriette, era figlia di Isaac Pressburg, rabbino a Nijmegen, in Olanda. Il vecchio casato da cui essa discendeva, composto da ebrei ungheresi costretti a trasferirsi nei Paesi Bassi in seguito alle vessazioni antisemitiche, aveva assunto il nome della città di provenienza: Bratislava (Pressburg) [6]. Nel corso dei loro spostamenti, i Pressburg soggiornarono anche in Italia, dove visse Jehuda ben Eliezer ha Levy Minz, professore all’università di Pavia, e di certo, anche in questa famiglia, come scrisse l’ultima figlia di Marx, Eleanor, “i figli maschi erano stati rabbini per centinaia di anni” [7].

Con queste discendenze, ed essendo l’unico figlio maschio sopravvissuto, si può affermare che la stessa sorte sarebbe potuta toccare anche a Marx e che egli fu un rabbino mancato. Altre circostanze, infatti, determinarono per lui un destino diverso. Suo padre Hirschel fece parte di quella generazione di giovani ebraici (durante gli stessi anni compirono medesima scelta Heinrich Heine e Eduard Gans) che decise di emanciparsi dagli angusti confini del mondo giudaico, rinchiuso, a causa della propria cultura e per l’ostilità dei cristiani, in comunità isolate dal resto del mondo e dalle trasformazioni che lo attraversavano[8]. Del resto, a quel tempo, l’abbandono della fede ebraica costituiva per gli ebrei non solo un’imposizione cui doversi piegare per non perdere il lavoro, ma anche, come riteneva Heine, il biglietto d’ingresso da pagare, dal punto di vista intellettuale, per entrare nella civiltà europea [9].

Dopo aver trascorso una complicata giovinezza, stante la difficile situazione familiare, Hirschel Marx riuscì, diventando consigliere di giustizia presso la Corte d’appello di Treviri, a crearsi una buona posizione e ad occupare un posto rispettabile in città. Tuttavia, nel 1815, dopo la riannessione della Renania alla Prussia, gli ebrei furono banditi da tutti gli uffici pubblici. Così, obbligato a scegliere tra la perdita della professione e la rinuncia alla religione degli avi, egli si fece battezzare e mutò il proprio nome in Heinrich. Nonostante Treviri fosse a maggioranza cattolica, decise di entrare nella piccola comunità protestante, della quale facevano parte soltanto 300 membri, che si contraddistingueva per il maggiore liberalismo. La sua conversione fu seguita prima da quella dei figli – tra i quali il piccolo Karl –, avvenuta nell’agosto del 1824, e poi da quella della moglie, giunta l’anno seguente [10]. Nonostante il cambiamento di religione e l’atmosfera illuministica che sempre si respirò in casa, nella famiglia di Marx perdurarono molti comportamenti ed abitudini ebraici, le cui influenze non vanno trascurate per comprendere la sua infanzia e adolescenza.

Dei primi anni di vita di Marx non si conoscono che pochi particolari. Verosimilmente, essi trascorsero felici nell’ambiente sereno e colto di una famiglia borghese, che scorgeva in lui un figlio particolarmente dotato nel quale riporre grandi speranze per il futuro. Educato in famiglia fino a dodici anni, egli derivò il primo orientamento spirituale dal razionalismo del padre, che esercitò una profonda influenza sulla sua formazione. Spirito molto colto, Heinrich Marx era seguace delle teorie dell’Illuminismo e conosceva molto bene Voltaire, Jean-Jacques Rousseau e Gotthold Ephraim Lessing [11]. Libero da pregiudizi religiosi e sostenitore di tendenze liberali in politica, educò il figlio con moderni principi pedagogici e Marx conservò sempre un profondo affetto per il padre, del quale “non si stancava mai di parlare e portava sempre con sé un vecchio dagherrotipo con il suo ritratto” [12].

Al contrario, la madre Henriette Pressburg, nata a Nijmegen in Olanda e trasferitasi a Treviri dopo le nozze, fu una donna priva di istruzione al punto di non riuscire neanche a padroneggiare la lingua tedesca. Completamente dedita alla casa ed alla famiglia, apprensiva e di mentalità angusta, non ebbe alcun ruolo nello sviluppo intellettuale del figlio e non ne comprese mai le aspirazioni. I rapporti che madre e figlio ebbero per tutta la vita furono sporadici, conflittuali e, da un certo periodo in poi, quasi esclusivamente relativi a contrasti di carattere economico legati all’eredità familiare. Molto saltuarie e fredde furono anche le relazioni di Marx con le tre sorelle, che non ebbero alcuna importanza nella sua esistenza. Terzo di nove figli, a causa della morte per tubercolosi di cinque fratelli, egli rimase, sin da piccolo, solo con esse. Le scarsissime testimonianze tramandate lo dipingono nelle vesti di “terribile tiranno” che costringeva le sorelle a “galoppare come fossero suoi cavalli giù per il monte Markus a Treviri” ed a mangiare “le focacce che egli impastava con le mani sudicie e con una pasta ancora più sudicia”. D’altronde, esse acconsentivano, perché ricompensate dalle “storie meravigliose”[13] che il fratello sapeva raccontare loro.

II. Al liceo di Treviri
Dal 1830 al 1835, Marx frequentò il Friedrich-Wilhelm-Gymnasium di Treviri. L’istituto, fondato dai gesuiti nel XVI secolo ed al tempo, dopo l’annessione della Renania alla Prussia, riorganizzato didatticamente, vantava ottimi professori e si caratterizzava per un insegnamento razionalistico e liberale. Questa educazione, accanto a quella di analogo stampo ricevuta dal padre, improntò la prima forma mentis di Marx.

Il clima che regnava allora in Prussia, viceversa, era caratterizzato dalla repressione delle libertà civili e dalla censura. Nel 1832, infatti, si svolse ad Hambach una partecipata manifestazione in favore della libertà di parola, in seguito alla quale il governo prussiano ordinò di soffocare qualsiasi espressione di dissenso. Una commissione per la soppressione dei gruppi politicamente pericolosi, appositamente costituita, volse la sua attenzione su Treviri e, dopo un’ispezione nel liceo frequentato da Marx, alcuni insegnanti furono accusati di esercitare una cattiva influenza sui giovani allievi. Il preside Hugo Wyttenbach, fervente illuminista, venne incriminato e fu affiancato da un vicepreside di nome Vitus Loers, un professore reazionario al quale il giovane Marx non mancò di manifestare la sua avversione, rifiutandosi di prestargli l’allora consuetudinaria visita d’addio al termine della scuola.

La commissione governativa prese di mira anche la Società letteraria del casino, luogo di ritrovo dei cittadini progressisti di Treviri e cuore dell’opposizione liberale in città. Così, nel 1834, in seguito a un banchetto organizzato in onore dei deputati locali di tendenza liberale della Dieta renana, durante il quale Heinrich Marx aveva pronunciato un discorso in favore di un regime costituzionale moderato, e dopo un incontro in cui venne cantata la Marsigliese e fu sventolato il tricolore francese, l’edificio venne posto sotto la sorveglianza della polizia [14].

Questo periodo della vita di Marx trascorse avendo come sfondo questi avvenimenti. Egli era uno dei più giovani alunni della sua classe e tra i pochi scolari dell’intera scuola a non professare la religione cattolica. Questi due fattori, probabilmente, non gli permisero di stringere particolari amicizie con i compagni di scuola, i quali, però, a quanto risulta dalle testimonianze pervenute, lo rispettavano “per la facilità con cui componeva versi satirici contro i suoi nemici” [15].

I suoi studi furono di buon livello, ma non particolarmente brillanti. Negli elogi di fine d’anno, rivolti agli alunni più meritevoli, nel corso del lustro in cui frequentò la scuola, egli fu menzionato in due sole occasioni: una volta per la conoscenza delle lingue antiche ed un’altra per i suoi componimenti in tedesco. Anche la promozione finale, seppure soddisfacente, non si distinse per meriti particolari. Leggendo il diploma di maturità di Marx, si apprende che le sue conoscenze grammaticali di tedesco ed il suo modo di scrivere furono valutati “molto buoni”.

In latino e greco egli traduceva e spiegava con facilità ed avvedutezza, componeva con ricchezza di pensieri e profonda penetrazione dell’argomento e, inoltre, aveva acquisito una certa speditezza nel parlare. “In generale abbastanza versato” per la storia e la geografia; in francese leggeva con qualche aiuto anche le cose più difficili; mentre della matematica aveva “buone conoscenze” e con la fisica una familiarità mediocre. Lo studente Marx aveva “abbastanza chiara e ben fondata” anche la conoscenza della dottrina religiosa, della morale cristiana ed “in certa misura la storia della chiesa romana”. La commissione di esami lo congedò, dunque, “con la speranza che egli corrisponderà alle buone aspettative che le sue attitudini giustificano” [16].

Marx sostenne l’esame di maturità nell’agosto del 1835 ed i suoi componimenti di religione, latino e tedesco costituiscono le prime fonti dirette attraverso cui interpretare l’inizio della sua formazione intellettuale [17]. L’ultimo di essi, [Considerazioni di un giovane in occasione della scelta di una professione], è particolarmente interessante. Nonostante lo scritto fosse una tipica manifestazione delle concezioni umanistiche dell’Illuminismo tedesco allora predominanti [18], esso ha suscitato l’attenzione di diversi studiosi perché racchiudeva le riflessioni di Marx relative alla responsabilità, di ogni singolo individuo, all’atto di assumere la difficile scelta circa l’attività lavorativa. Egli sostenne, infatti, che nel prendere questa decisione occorreva avere come guida principale il bene dell’umanità e che la storia considerava veramente grandi gli uomini che operavano per l’universale:

“quando abbiamo scelto la professione nella quale possiamo maggiormente operare per l’umanità, allora gli oneri non possono più schiacciarci, perché essi sono soltanto un sacrificio per il bene di tutti; allora non gustiamo una gioia povera, limitata ed egoistica, ma la nostra felicità appartiene a milioni, le nostre imprese vivono silenziose, ma eternamente operanti, e le nostre ceneri saranno bagnate dalle lacrime ardenti di uomini nobili” [19].

Il tema di tedesco per la licenza liceale contiene anche un’altra frase che ha suscitato il dibattito tra gli interpreti di Marx: “non sempre possiamo abbracciare la professione per la quale ci sentiamo chiamati; la nostra posizione entro la società è in certa misura già delineata prima che siamo in grado di determinarla”[20]. Diversi marxisti, rappresentando il pensiero di Marx come già formato ancor prima dei suoi lunghi e approfonditi studi, giunsero a considerare questa affermazione come la prima osservazione nella quale si trovava esposta la concezione materialistica della storia. Al contrario, più semplicemente, il diplomando, appena diciassettenne, voleva sostenere che la scelta della professione da intraprendere era sempre legata alle circostanze oggettive presenti nell’esistenza di ogni essere umano [21].

III. Lo Studiosus Juris a Bonn
Completato il liceo, il giovane diciassettenne assecondò il desiderio del padre, che avrebbe voluto indirizzarlo alla sua stessa professione di avvocato, e, nonostante non avesse alcuna particolare predilezione per il diritto, s’iscrisse, nel 1835, alla facoltà di giurisprudenza. Così, per proseguire gli studi, nel mese di ottobre si trasferì a Bonn, la sede universitaria più vicina a Treviri e il principale centro intellettuale della Renania.

Con i suoi 40.000 abitanti, Bonn era poco più grande di Treviri, ma molto più vivace di quest’ultima ed esercitò un’indubbia attrazione su Marx. Molte attività erano concentrate intorno all’università, che contava una sessantina di professori e circa settecento studenti. I primi, tra i quali figurava anche l’autorevole filosofo August W. Schlegel, determinavano il clima culturale dell’intera città, al tempo dominato dal Romanticismo ispirato alla dottrina di Friedrich W. J. von Schelling; mentre i secondi, che godevano di ampia libertà, costituivano la parte più viva della società ed avevano promosso svariate iniziative politiche.

Poco prima dell’arrivo di Marx, però, questa condizione era profondamente mutata. Nell’aprile del 1833, infatti, un gruppo di studenti aveva tentato di sciogliere la Dieta federale e di insediare un governo renano indipendente. A questo colpo di mano, facilmente represso, era seguita una stagione di persecuzione nei confronti delle associazioni studentesche. Una in particolare, l’Associazione liberale studentesca, venne soppressa ed i suoi membri furono espulsi o arrestati. Quando Marx giunse a Bonn la repressione era ancora in pieno dispiegamento, per opera della polizia e di una rete di spionaggio intenti a denunciare, arrestare o allontanare tutti i sospettati. Il timore delle sanzioni spinse gran parte degli studenti ad astenersi dall’attività politica ed a preferire ad essa riunioni goliardiche nelle osterie, sbornie e duelli. Le uniche associazioni tollerate furono le corporazioni, formate dai figli della nobiltà, ed i circoli, nei quali gli studenti si aggregavano in base alla città d’origine. Marx entrò, così, nell’associazione degli studenti originari di Treviri, che contava una trentina di affiliati, della quale divenne membro assiduo e, presto, uno dei cinque presidenti [22].

Poiché le lettere che Marx scrisse ai suoi genitori da Bonn sono andate smarrite, quelle a lui indirizzate da suo padre rappresentano l’unica fonte diretta di questo periodo e costituiscono uno strumento fondamentale per la sua ricostruzione. Allo “studiosus juris” [23] Karl, Heinrich Marx rivolse in questa fase premurose raccomandazioni e grandi speranze: “non ho proprio nessun dubbio sulla tua buona volontà e la tua diligenza, neppure in rapporto al tuo fermo proposito di fare qualcosa di grande”.

Al suo arrivo a Bonn, Marx cominciò gli studi con grande impegno ed entusiasmo. La sua voglia di apprendere era tale che, durante il primo semestre invernale, s’iscrisse a ben nove corsi. Tuttavia, dopo un ammonimento del padre – “nove corsi mi sembrano un po’ troppi, e non vorrei che tu facessi più di quanto il corpo e lo spirito possano sopportare” [24] –, egli si convinse a ridurne il numero a sei, rinunciando a quelli inerenti la fisica e la chimica. Tutte le lezioni furono seguite con assiduità ed attenzione ed accanto alle discipline che competevano al suo indirizzo, Enciclopedia della scienza giuridica, Istituzioni e Storia del diritto romano, egli scelse di partecipare anche ai corsi di Mitologia greca e romana, Storia dell’arte moderna e Questioni su Omero, questo ultimo impartito proprio da Schlegel. Questa scelta mostra la poliedricità d’interessi del giovane scolaro e palesa la grande passione da lui nutrita per la poesia. Proprio allora, infatti, cominciò a scrivere alcuni dei componimenti [25] e divenne membro del Club dei poeti.

Come si evince dalle missive del padre, con il denaro che questi gli inviava, Marx acquistò subito molti libri, specialmente grandi opere di storia [26]. Lo studio fu intensissimo e, nonostante i consigli paterni – “se dai al tuo spirito un forte e sano nutrimento, non dimenticare che su questa misera terra il corpo lo accompagna sempre e condiziona il buon funzionamento dell’intera macchina. […] Perciò non studiare più di quanto possa sopportare la tua salute» [27] –, Marx si ammalò a causa dell’eccessivo lavoro dopo soli pochi mesi dal suo arrivo.

Le lettere del padre lo ammonirono ancora in proposito: “spero almeno che la triste esperienza ti abbia mostrato la necessità di stare un po’ più attento alla salute. […] Anche l’eccessivo studio in questo caso è una pazzia. […] Non c’è essere più miserevole di un dotto malaticcio» [28]. Così, vinto dalle circostanze, durante il semestre estivo, limitò il numero dei corsi universitari a quattro: Storia del diritto tedesco, Diritto internazionale europeo, Diritto naturale ed Elegie di Propezio, anche questo tenuto da Schlegel. Al minore impegno concorsero, oltre l’affaticamento accumulato, anche le esuberanze tipiche della vita studentesca, dalle quali era stato, nel frattempo, conquistato. Durante questo periodo, Marx spese molti soldi, contrasse debiti ed il padre fu costretto a inviargli sovente altro denaro. Inoltre, egli comprò una pistola e, scoperto dalla polizia, subì un’inchiesta per detenzione di armi vietate; fu arrestato per “schiamazzi notturni ed ubriachezza” [29] e punito con la pena di un giorno di carcere; e, infine, prese parte ad un duello con un altro studente, nel quale fu leggermente ferito sopra l’occhio sinistro.

Nel complesso, dunque, l’anno trascorso a Bonn deluse le aspettative del padre che, pertanto, decise di trasferire il figlio all’università di Berlino. Prima di partire per la capitale prussiana, Marx trascorse le vacanze estive a Treviri e, durante questo periodo, si fidanzò segretamente con colei che diverrà la compagna di una vita intera: Jenny von Westphalen, una ragazza ambitissima per bellezza e posizione sociale. Tuttavia, temendo che la famiglia von Westphalen avesse potuto rifiutare il consenso alla loro unione, a causa del divario di posizione sociale tra i due – Marx non era che un semplice borghese, di origine ebraica ed appena diciottenne, ovvero di quattro anni più piccolo della sua amata, circostanza per i tempi piuttosto insolita –, la notizia fu inizialmente nascosta alla famiglia di Jenny.

Jenny von Westphalen apparteneva ad un mondo completamente diverso da quello di Marx. Era, infatti, figlia del barone Ludwig von Westphalen, eminente funzionario del governo e tipico rappresentante della classe tedesca più colta e liberale. Il padre di Jenny era un uomo affascinante e dalla mente aperta, che parlava perfettamente l’inglese, leggeva il latino, il greco antico, l’italiano, il francese e lo spagnolo, e stabilì in seguito un ottimo rapporto col giovane Marx, del quale apprezzava la spiccata vivacità intellettuale. Differentemente dal padre di Marx, le sue preferenze letterarie non erano rivolte ai razionalisti ed ai classici francesi, ma alla scuola romantica. Così: “mentre il padre gli leggeva Voltaire e Racine, il barone gli declamava Omero e Shakespeare, e questi rimasero sempre i suoi autori preferiti” [30]. Inoltre, von Westphalen era anche molto attento alla questione sociale e fu lui a suscitare il primo interesse di Marx per Saint-Simon [31]. Egli esercitò grande influenza su di lui, fornendogli stimoli che le sue due altre fonti educative, l’ambiente familiare e la scuola, non avevano potuto offrirgli e Marx gli rimase per sempre legato da un sentimento di gratitudine e ammirazione, come dimostra la dedica della sua tesi di laurea, che rivolse proprio a lui, pochi anni dopo.

IV. Tra le braccia del nemico
Con i suoi 320.000 abitanti, nel 1836 Berlino era il luogo più popoloso dei territori di lingua tedesca dopo Vienna. La città raccoglieva la burocrazia prussiana, esprimeva un’intensa vita intellettuale e fu la prima grande metropoli conosciuta da Marx. La Friedrich-Wilhelms-Universität [32], fondata nel 1810, contava all’epoca 2100 studenti, annoverava molti tra i più celebri insegnanti del tempo – lo stesso Georg W. F. Hegel vi aveva insegnato dal 1818 al 1831, anno della sua morte – e rappresentava l’ambiente più serio e propizio dove condurre gli studi. Ludwig Feuerbach, che durante quel periodo era stato anch’egli studente della medesima università, si era infatti così espresso rispetto alla sua qualità: «in confronto a questo tempio del lavoro, le altre università sembrano delle bettole” [33].

In questo nuovo contesto e con le nuove responsabilità che gli derivavano dal suo fidanzamento, Marx abbandonò la spensieratezza della seconda parte del periodo trascorso a Bonn e si dedicò, con rinnovata passione e diligenza, allo studio. Tuttavia, rispetto all’anno precedente, il suo atteggiamento verso l’università era mutato. Egli si preoccupò molto meno delle lezioni accademiche e, durante i nove semestri trascorsi a Berlino, si iscrisse solamente a 13 corsi e restò due semestri senza frequentarne alcuno. Nel semestre invernale 1836-37, egli seguì i corsi sulle Pandette [34], di Diritto criminale e di Antropologia. I primi due, cui si dedicò con assiduità e zelo, erano impartiti dai maggiori giuristi del tempo: Friedrich C. von Savigny e Gans. Il primo, fondatore e principale teorico della Scuola storica del diritto, propugnava un’esaltazione del passato, aveva vedute romantiche ed era fautore di un conservatorismo politico. Il secondo, discepolo di Hegel e saint-simoniano, era, al contrario, il paladino di tutta la Berlino progressista, il più avanzato liberale in campo politico, e contribuì allo sviluppo di tali tendenze in Marx, nonché al suo interesse per l’hegelismo.

Ad ogni modo, la partecipazione alle attività dell’università fornisce un’idea molto parziale della sua operosità intellettuale. In quegli anni, infatti, Marx si limitò a seguire i corsi obbligatori per potere sostenere gli esami di Diritto ecclesiastico, Procedura civile, Procedura civile prussiana, Procedura penale, Diritto civile prussiano, Diritto ereditario [35]; più quattro altre materie: Logica, Geografia, Isaia ed Euripide. Al contrario, rinchiusosi fin dall’arrivo in città in una stanza, egli avviò, con un impegno prodigioso, uno studio indipendente che gli permise d’impadronirsi, in poco tempo, di molte più cognizioni di quante non avrebbe potuto assimilare se avesse seguito i soli corsi accademici.

Il percorso di apprendimento di Marx, relativo a questa fase, può essere ricostruito grazie alla lettera scritta al padre nel novembre del 1837, l’unica pervenutaci di tutto il periodo universitario, che rappresenta un preziosissimo documento biografico circa il primo anno da lui trascorso a Berlino. Infervorato dall’amore per la fidanzata e turbato dal carattere molto incerto di questa unione non ancora ufficiale, egli si dedicò innanzitutto alla poesia. Dall’ottobre al dicembre del 1836, compose tre quaderni di versi successivamente inviati alla “mia cara, eternamente amata Jenny v. Westphalen”[36]: il [Libro dell’amore], diviso in due parti, e il [Libro dei canti]. I versi in essi contenuti, caratterizzati dal soggetto convenzionale dell’amore tragico e da una forma lirica pesante e impacciata, non lasciavano trasparire nessuna speciale dote poetica [37].

Per Marx, comunque, “la poesia poteva e doveva essere solo un accompagnamento”. Egli si sentiva sempre più “spinto a lottare con la filosofia” e aveva il compito di studiare giurisprudenza. Avviò, infatti, la lettura dei giuristi tedeschi Johann G. Heineccius e Anton F. J. Thibaut, tradusse i primi due libri delle Pandette e cercò, al contempo, “di realizzare una filosofia del diritto che abbracciasse l’intero ambito del diritto stesso” [38]. Guidato dalla volontà di costruire una relazione tra i temi affrontati, egli passò dallo studio degli aspetti empirici del diritto alla giurisprudenza e da questa alla filosofia in generale [39]. Così facendo, redasse “un lavoro di quasi 300 fogli”, rimasto incompiuto e poi andato disperso, che sviluppò in due parti: una “metafisica del diritto” e una “filosofia del diritto”. Anche se non riuscì a portare a termine questo manoscritto, la sua redazione gli permise di appassionarsi “alla materia e di acquistarne una visione complessiva”. Egli si accorse “dell’erroneità dell’insieme, che nello schema fondamentale si accosta a quello kantiano” e si convinse “che senza filosofia non si poteva venire a capo di nulla”. Scrisse, quindi, “un nuovo sistema metafisico di base”, alla cui conclusione, però, dovette “riconoscere l’assurdità di esso e di tutte le […] fatiche precedenti”.

A poco a poco, la filosofia prevalse sempre più sugli studi di diritto e la prospettiva di una carriera accademica prevalse su quella giuridica voluta dal padre. Inoltre, accanto alla filosofia, Marx espanse i suoi interessi in molte altre direzioni. Egli assunse “l’abitudine di fare estratti da tutti i libri che leggev[a] […] e di buttare giù, di tanto in tanto, le sue riflessioni” [40] al riguardo di alcuni di essi. Questo modo di prendere appunti, con una grafia minuta e quasi illeggibile, fu da lui conservato per tutta la vita. Marx inaugurò i suoi quaderni di estratti con dei compendi dal Laocoonte di Gotthold E. Lessing, dall’Erwin di Karl W. F. Solger, dalla Storia dell’arte nell’antichità di Johann J. Winckelmann e dalla Storia del popolo tedesco di Heinrich Luden [41]. In questo stesso periodo, egli tradusse anche due classici latini: la Germania di Tacito e i Libri della tristezza di Ovidio; cominciò a studiare la grammatica inglese e italiana; lesse i Principi fondamentali di diritto penale tedesco e osservazioni sulle leggi prussiane di Ernst F. Klein e, sommariamente, tutte le principali novità letterarie.

Nonostante i continui ammonimenti del padre, che lo pregò ripetutamente di non esagerare con lo studio e “di risparmiare la tua salute mentre arricchisci lo spirito”[42], Marx lavorò in modo forsennato. Egli riprese nuovamente a comporre poesie e scrisse un altro quaderno di versi, che dedicò al padre in occasione dei suoi sessant’anni. Al suo interno, accanto a diversi altri componimenti, incluse il primo atto di [Oulanem], un dramma fantastico in versi, e alcuni capitoli del romanzo umoristico [Scorpione e Felice], un tentativo mal riuscito di deridere la Berlino filistea. Sono interessanti, invece, alcuni brevi [Epigrammi], contenuti nello stesso quaderno, che documentano il suo atteggiamento critico del tempo verso Hegel. Infine, tra i principali interessi di Marx di questo periodo vi furono anche il teatro e le questioni letterarie, poiché, fin dal 1837, nonostante fosse appena diciannovenne, egli aveva progettato di fondare una rivista di critica letteraria [43].

Fu così che, dopo una fase di intensissimo studio, dedicato a diritto, filosofia, arte, letteratura, lingue e poesia, ed a causa del coinvolgimento emotivo che accompagnò le sue ricerche [44], egli si ammalò e su indicazione di un medico, che gli consigliò di riposarsi in campagna [45], lasciò Berlino per Stralow[46], un villaggio di pescatori negli immediati dintorni della capitale prussiana, a circa un’ora di cammino dall’università.

Questo soggiorno, anziché rappresentare un periodo di pausa, costituì un’importante tappa della evoluzione intellettuale di Marx: “un sipario era caduto, il mio sacrario era spezzato e nuovi dèi dovevano essere insediati”. Infatti, dopo un profondo conflitto interiore, egli si congedò definitivamente dal Romanticismo, si allontanò dall’idealismo kantiano e fichtiano, che erano stati per lui “modello e alimento”, per “cercare l’idea nella realtà stessa”. Fino a quel momento, Marx aveva letto soltanto “frammenti della filosofia di Hegel, la cui grottesca melodia rocciosa non gli era piaciuta”. A Stralow, invece, lesse “dal principio alla fine Hegel e la maggior parte dei suoi discepoli”. La sua conversione allo hegelismo, però, fu tutt’altro che immediata. Per meglio precisare la concezione che andava acquisendo, egli compose un dialogo di 24 fogli dal titolo [Cleante, o del punto di partenza e del necessario svolgimento della filosofia], anch’esso andato disperso, attraverso il quale tentò di unire “l’arte e la scienza”. La sua redazione, frutto di studi storici, di scienza della natura e di testi di Schelling, costò a Marx “una fatica infinita”. Inoltre, l’esito di tale lavoro lo sconfortò perché “questa mia creatura prediletta, nutrita al chiaro di luna, mi porta come una sirena ingannatrice tra le braccia del nemico”, ovvero ad aderire alla filosofia di Hegel.

Preso dalla rabbia per l’approdo che avevano avuto le sue riflessioni, Marx fu, “per alcuni giorni, del tutto incapace di pensare” [47]. In seguito, egli abbandonò per un po’ di tempo la filosofia, per immergersi in nuovi studi di diritto, attraverso i quali si dedicò al Diritto del possesso di Savigny, al Manuale del diritto penale di Anselm R. Feuerbach, ai Principi fondamentali della scienza di diritto penale di Karl von Grolman, al Significato delle parole del titolo delle pandette di Andreas G. Cramer, al Manuale di diritto civile generale di Johann N. von Wenning-Ingenheim, alla Scienza delle pandette di Christian F. Mühlenbruch, alla Concordanza dei canoni discordanti di Graziano, e alle Istituzioni di diritto canonico di Giovan Paolo Lancellotti. Inoltre, egli lesse il libro Dignità e progresso delle scienze di Francis Bacone, il volume Sugli istinti artistici degli animali di Hermann S. Reimarus e tradusse parzialmente la Retorica di Aristotele [48].

Alla fine di questo periodo, a causa degli “inutili, falliti, lavori intellettuali” e per la “rabbia bruciante di dover prendere come riferimento una concezione a me invisa” – quella hegeliana –, Marx ebbe un esaurimento e, una volta ristabilitosi, “bruci[ò] tutte le poesie e gli abbozzi di novelle” [49] composti fino ad allora. La sua ricerca aveva ancora tanto cammino da percorrere.

V. Un giovane hegeliano a Berlino
Introdottovi da Adolf Rutenberg, il suo più intimo amico del tempo, dal 1837, Marx prese a frequentare il Club dei dottori, un circolo di scrittori, docenti e studenti della sinistra hegeliana di Berlino, sorto quello stesso anno, del quale facevano parte, tra gli altri, Bruno Bauer, Carl Friedrich Köppen, Heinrich Bernhard Oppenheim e Ludwig Buhl [50]. Fu proprio grazie ad essi che Marx si “leg[ò], sempre più saldamente, all’attuale filosofia del mondo, alla quale avev[a] pensato di sfuggire”: l’hegelismo. Anche in questa fase, egli continuò a studiare ed a scrivere intensamente e, in novembre, comunicò al padre: “non potetti aver pace fin quando non raggiunsi la modernità e il punto di vista dell’attuale concezione scientifica, tramite alcune brutte opere come [La visita]” [51].

Alle scelte del figlio, però, questi reagì severamente, manifestando la sua grande preoccupazione per il metodo di lavoro assunto ed il suo dissenso per gli ambiti di interesse divenuti per lui prevalenti:
“Ahime! Disordine, cupo vagare in tutti i campi del sapere, cupo rimuginare presso la tetra lampada ad olio […]. E qui, in questa fucina di erudizione insensata e senza scopo, dovrebbero maturare i frutti che confortino te ed i tuoi cari? Qui dovrebbe essere accumulato il raccolto che possa servire ad adempiere ai sacri doveri? [… Ciò] indica soltanto come tu sperperi le tue doti e vegli le tue notti per partorire mostri; che tu segui le tracce dei nuovi geni maligni che rigirano le loro parole finché essi stessi non le capiscono più” [52].

Poco tempo dopo questo ammonimento, Heinrich Marx si ammalò, per poi morire di tubercolosi nel maggio del 1838. Con la sua scomparsa, i vincoli che legavano Marx alla sua famiglia si allentarono molto e, privo del confronto critico col padre, che col tempo sarebbe probabilmente sfociato in un conflitto tra i due[53], egli poté seguire la sua strada ancora più speditamente [54].

In questa fase, il Club dei dottori divenne il centro della formazione di Marx e fu di stimolo ed impulso per tutta la sua attività. Dopo la scissione tra destra e sinistra hegeliana, prodottasi proprio durante quegli anni, nel circolo di Berlino si erano riunite alcune delle menti più progressiste della Prussia del tempo, le stesse che presero parte alla lotta tra conservatorismo e liberismo in favore di quest’ultimo. Sebbene al momento delle sue prime visite alla sede del Club dei dottori Marx avesse appena 20 anni, grazie alla sua brillante personalità, non solo fu trattato alla pari da tutti i suoi membri, mediamente più anziani di lui di dieci anni, ma riuscì a esercitare su di loro anche una grande influenza e ad orientarne spesso le discussioni [55].

Dall’inizio del 1839, Marx si legò sempre più a Bauer, che lo aveva incitato ripetutamente a concludere in fretta l’università. Egli si dedicò, così, a uno studio approfondito della filosofia di Epicuro e, fino al principio del 1840, redasse sette quaderni di appunti [56], in vista di una dissertazione di laurea sulla filosofia greca, intitolata, poi, [Differenza tra la filosofia della natura di Democrito e quella di Epicuro]. Essa costituì l’unico scritto strettamente filosofico di tutta la sua esistenza [57]. La dissertazione, probabilmente parte di un progetto più generale sulla filosofia antica, venne redatta tra la seconda metà del 1840 e il marzo del 1841 e fu composta da una prefazione, da due sezioni di cinque capitoli ciascuna – il quarto e il quinto capitolo della prima parte, però, sono andati perduti – e da un’appendice dedicata alla critica di Plutarco a Epicuro, anche essa smarrita eccetto alcune annotazioni [58].

La grande quantità di tempo impiegata da Marx per completare il suo lavoro fu dovuta all’estrema scrupolosità con cui era solito procedere negli studi e alla rigorosa autocritica alla quale sottoponeva ogni sua riflessione [59]. Il desiderio di partecipare alla lotta politica in cui era impegnata la Sinistra hegeliana era in lui molto forte, ma la consapevolezza di dover più utilmente impiegare il proprio tempo in ulteriori ricerche, per ampliare le proprie conoscenze e meglio precisare la sua concezione del mondo, fu ancora maggiore. Oltre a Epicuro, infatti, egli intraprese lo studio di molti altri autori. Durante la prima metà del 1840, cominciò a leggere e fare estratti dal De anima di Aristotele e programmò di scrivere una critica delle Ricerche di logica di Friedrich Adolf Trendelenburg. Inoltre, era sua intenzione realizzare un libro contro il teologo Georg Hermes e un pamphlet polemico in merito al testo L’idea della divinità di Karl Ph. Fischer [60], tutti progetti che, però, non furono mai portati a termine.

Tra il gennaio e l’aprile del 1841, ovvero durante e dopo la redazione dell’ultima parte della sua tesi di laurea, a testimonianza della volontà di spendere le sue energie in uno studio rigoroso anziché nella redazione di articoli estemporanei [61], Marx compilò, coadiuvato da un copista calligrafo, sei quaderni di estratti, in cui raccolse citazioni dalla corrispondenza e da diverse opere di Gottfried Leibniz, dal Trattato sulla natura umana di David Hume, dal Trattato teologico-politico di Baruch Spinoza e dalla Storia della filosofia kantiana di Karl Rosenkranz [62]. Questi estratti riguardavano filosofi moderni e, dunque, furono studi indipendenti rispetto al lavoro preparatorio per la dissertazione. Essi avevano come obiettivo l’ampliamento delle sue conoscenze, nella speranza di ottenere un posto come professore di filosofia all’università [63].

Tuttavia, quando nell’aprile del 1841, dopo aver presentato la sua tesi all’università di Jena [64], più liberale di quella di Berlino, ed essere stato nominato dottore in filosofia, il nuovo contesto politico precluse a Marx questa possibilità. In seguito all’avvento al trono di Federico Guglielmo IV, si sviluppò una forte reazione romantico-cristiana in tutta la Prussia e la filosofia hegeliana, che aveva goduto sino ad allora dell’appoggio dello Stato, fu bandita dall’accademia.

Marx, nel frattempo, aveva già messo da parte le sue ambizioni letterarie, nonostante fosse riuscito, al principio del 1841, a pubblicare due poesie sulla rivista Athenäum [65]. Così, si decise a partire per Bonn ed a raggiungere l’amico Bauer, col quale aveva progettato di dare vita ad una rivista, che avrebbe dovuto chiamarsi Archiv des Atheismus, attraverso la quale fornire ai lettori un punto di vista critico, soprattutto in materia religiosa. Durante questo periodo, Marx redasse un nuovo gruppo di estratti, in particolare dal testo Sul culto degli dèi feticci di Charles de Brosses, dalla Storia critica generale delle religioni di Christoph Meiners e dal libro Della religione Benjamin Constant [66], ma il progetto di far nascere la nuova rivista fallì ed egli, allontanatosi da Bauer per dissidi di carattere politico [67], abbandonò questo tipo di studi.

Dopo avere svolto, durante gli anni dell’università, intensissime ricerche giuridiche, storiche, letterarie e filosofiche; in seguito all’abbandono della strada, tracciata dal padre, per diventare avvocato; ed impossibilitato, al conseguimento della laurea, ad intraprendere la carriera accademica, Marx decise di dedicarsi al giornalismo. Nel maggio del 1842 scrisse il suo primo articolo per il quotidiano Rheinische Zeitung di Colonia e, dall’ottobre dello stesso anno al marzo del 1843, ne divenne giovanissimo redattore capo.
La necessità di misurarsi con l’economia politica, disciplina a quel tempo appena agli albori in Prussia, e la scelta di impegnarsi politicamente in modo più diretto sarebbero in lui prevalse poco dopo. Per portare a maturazione queste decisioni furono cruciali l’incontro con Friedrich Engels, che aveva già compiuto studi di economia politica in Inghilterra; l’influsso di alcuni scritti di Moses Hess [68]; e, soprattutto, un soggiorno di oltre un anno a Parigi, luogo di costante agitazione sociale.

In poco più di un lustro, dunque, lo studente proveniente da una famiglia ebraica della provincia meridionale tedesca sarebbe divenuto un giovane rivoluzionario in contatto con i gruppi più radicali della capitale francese. Il suo cammino era stato rapido e di vasta portata, ma ancora più significativo sarebbe stato quello che avrebbe dovuto percorrere in futuro.

References
1. Johann Wolfgang von Goethe, Kampagne in Frankreich, in Goethe Sämtliche Werke, vol. 28, Cotta’sche, Stuttgart 1911, p. 129.
2. Cfr. Trierischen Kronik, Gennaio 1818, p. 85.
3. Dettagliate informazioni sulla città di Treviri durante questo periodo si trovano in Emil Zenz, Geschichte der Stadt Trier im 19 Jahrhundert, Spee, Trier 1979; mentre per una descrizione dell’influsso che la città di Treviri ebbe su Marx si veda Heinz Monz, Karl Marx. Grundlagen der Entwicklung zu Leben und Werk, NCO, Trier 1973.
4. David McLellan, Marx prima del marxismo, Einaudi, Torino 1974, p. 32.
5. Informazioni sulla famiglia Lwów sono contenute in H. Horowitz, Die Familie Lwów, in Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des Judentums, 1928, vol. 5, pp. 487-99; mentre per maggiori notizie sulla famiglia Marx si rimanda al volume Manfred Schöncke (a cura di), Karl und Heinrich Marx und ihre Geschwister, Pahl-Rugenstean Nachfolger, Bonn 1993.
6. In proposito, si veda la lettera di Eleanor Marx a Henri Polak, del 31 ottobre 1893, pubblicata in Werner Blumenberg, Ein unbekanntes Kapitel aus Marx’ Leben, in International Review of Social History, vol. I, 1956, (part I), p. 56.
7. Questa affermazione di Eleanor Marx è inclusa nel volume Wilhelm Liebknecht, Karl Marx zum Gedächtnis, Wörlein & Comp, Nurnberg 1896, p. 92.
8. Cfr. Isaiah Berlin, Karl Marx, La Nuova Italia, Firenze 1994, p. 34.
9. Cfr. Auguste Cornu, Marx e Engels, Feltrinelli, Milano 1962, p. 71.
10. In proposito cfr. David McLellan, Karl Marx, Rizzoli, Milano 1976, p. 14 e Auguste Cornu, op. cit., pp. 67-75.
11. Cfr. Boris Nikolaevskij – Otto Maenchen-Helfen, Karl Marx, Einaudi, Torino 1969, p. 21 e Auguste Cornu, op. cit., p. 69.
12. Eleanor Marx in Hans Magnus Enzensberger (a cura di), Colloqui con Marx ed Engels, Einaudi, Torino 1977, p. 219.
13. Ivi, p. 3.
14. Cfr. Auguste Cornu, op. cit., pp. 72-3.
15. Eleanor Marx, in David Rjazanov, Karl Marx als denker, Makol, Frankfurt 1971, p. 27.
16. Diploma di maturità per l’alunno del ginnasio di Treviri Karl Marx , in Opere, vol. I, Editori Riuniti, Roma 1980, p. 741.
17. Sui componimenti liceali di Marx cfr. Carl Grünberg, Marx als Abiturient, in Archiv für die Geschichte des Sozialismus und der Arbeiterbewegung, 1925, vol. XI, pp. 424-33; Aa. Vv., Der unbekannte junge Marx , Institut für staatsbürgerliche Bildung in Rheinland-Pfalz, Mainz 1973, pp. 9-146 e Marco Duichin, Il primo Marx, Cadmo, Roma 1982, pp. 45-67.
18. Cfr. David McLellan, Marx prima del marxismo, op. cit., p. 42.
19. Karl Marx, Considerazioni di un giovane in occasione della scelta di una professione, in Opere, vol. I, op. cit., p. 7.
20. Ivi, p. 4
21. Tra i più autorevoli autori che hanno commesso quest’errore vi sono Franz Mehring: “nell’adolescenza si annunciava il primo balenare di quel pensiero il cui pieno approfondimento doveva poi essere immortale merito dell’uomo” in Franz Mehring, Karl Marx, Editori Riuniti, Roma 1972, p. 7; ed Auguste Cornu, il quale, nonostante avesse messo in guardia il lettore a non “esagerare l’importanza di questa frase”, scrisse: “in essa Marx sottolinea per la prima volta la funzione dei rapporti sociali nella determinazione della vita degli uomini”, in Auguste Cornu, op. cit, p. 79.
22. Sul soggiorno di Marx a Bonn cfr. Auguste Cornu, op. cit., pp. 82-7.
23. Heinrich Marx a Karl Marx, 19 marzo 1836, in Opere, vol. I, op. cit., p. 750.
24. Heinrich Marx a Karl Marx, 18-29 novembre 1835, in Opere, vol. I, op. cit., p. 743.
25. Sin dal periodo liceale, Marx compose alcuni brevi poesie che furono trascritte in bella copia e conservate da sua sorella Sophie. Una di queste [A Carlo Magno], datata 1833, mostra l’influenza che le idee del preside Wyttenbach ebbero al tempo su Marx e costituisce il suo più antico scritto conservato. Cfr. Karl Marx, Gedichte. Aus einem Notizbuch von Sophie Marx, in MEGA² I/1, Dietz, Berlin 1975, pp. 760-3.
26. Cfr. Heinrich Marx a Karl Marx, febbraio – primi di marzo del 1836, in Opere, vol. I, op. cit., p. 747.
27. Heinrich Marx a Karl Marx, 18-29 novembre 1835, in Opere, vol. I, op. cit., p. 745.
28. Heinrich Marx a Karl Marx, febbraio – primi di marzo del 1836, in Opere, vol. I, op. cit., pp. 747 e 749.
29. Cfr. il Certificato di congedo dell’università di Bonn, in Opere, vol. I, op. cit., p. 755.
30. Eleanor Marx, Erinnerungen von Eleanor Marx, in Die Neue Zeit, 1883, vol. I, nr. 5, p. 441.
31. Cfr. La testimonianza di Maxim Kovalevsky, in Aa. Vv., Mohr und General. Erinnerungen an Marx und Engels, Dietz, Berlin 1965, p. 394. In proposito si veda anche Auguste Cornu, op. cit., p. 82.
32. Dal 1948 questa università assunse il nome di Humboldt Universität.
33. Ludwig Feuerbach al padre, 6 luglio 1824, in Karl Grün (a cura di), Ludwig Feuerbach, Sein Briefwechsel und Nachlass, Leipzig 1874, p. 183.
34. Le Pandette sono la più importante delle quattro parti del Corpus iuris civilis, redatto, tra il 528 e il 534, per ordine dell’imperatore Giustiniano I. In esse furono raccolti gli scritti e i pareri dei più insigni giuristi romani, con l’intento di fornire una sintesi di tutta la giurisprudenza imperiale dei secoli precedenti.
35. Cfr. Sepp Miller – Bruno Sawadzki, Karl Marx in Berlin, Das Neue Berlin, Berlin 1956, p. 113 e Boris Nikolaevskij – Otto Maenchen-Helfen, op. cit., pp. 51-2.
36. Karl Marx, Buch der Liebe, MEGA², vol. I/1, Dietz, Berlin 1975, p. 479.
37. Cfr. Auguste Cornu, op. cit., pp. 89-90 e Franz Mehring, Einleitung, in Franz Mehring (a cura di) Aus dem literarischen Nachlass von Karl Marx, Friedrich Engels und Ferdinand Lassalle, vol. 1, Dietz, Stuttgart 1902, pp. 25-6, dove viene riportata una testimonianza della seconda figlia di Marx, Laura, rispetto a queste poesie: “debbo dirvi che mio padre trattava questi versi con molta irriverenza; tutte le volte che i miei genitori ne parlavano, ridevano di cuore di quelle follie di gioventù”. Insomma, come ha osservato Franz Mehring: “tra le molteplici doti che le muse gli avevano posto nella culla, non si trovava la dote dell’eloquio poetico”, in Franz Mehring, Vita di Marx, op. cit., p. 14. Lo stesso Marx, nella lettera indirizzata al padre nel novembre del 1837, dunque soltanto un anno dopo la composizione dei suoi versi, li giudicò molto severamente: “attacchi al presente, sentimento espresso prolissamente e senza forme, un’assoluta mancanza di naturalezza, costruzioni del tutto chimeriche, il più completo contrasto tra ciò che è e ciò che deve essere, riflessioni retoriche invece di idee poetiche, ma forse anche un certo calore di sentimenti e un’aspirazione allo slancio poetico, caratterizzano tutte le poesie dei primi tre fascicoli che Jenny ricevette da me”, in Karl Marx, Lettera al padre a Treviri, op. cit., p. 9. Marx inviò i suoi versi anche al Deutscher Musenalmanach, ma la rivista non li giudicò pubblicabili.
38. Ivi , pp. 9-10.
39. Cfr. Istvan Mészáros, Marx filosofo, in Eric Hobsbawm (a cura di) Storia del marxismo, vol. 1, Einaudi, Torino 1978, pp. 122-3.
40. Karl Marx, Lettera al padre a Treviri, op. cit., pp. 10 e 13.
41. Questi estratti sono andati purtroppo dispersi.
42. Heinrich Marx a Karl Marx, 9 novembre 1836, in Opere, op. cit., p. 757, che continuava: “lo voglia Dio, hai ancora molto tempo da vivere per il tuo bene, per quello della tua famiglia e, se i miei presentimenti non mi traggono in errore, per il bene dell’umanità”.
43. Le tracce di questo progetto sono contenute in una lettera di suo padre, cfr. Heinrich Marx a Karl Marx, 16 settembre 1837, in Opere, vol. I, op. cit., p. 777.
44. Cfr. Karl Marx, Lettera al padre a Treviri, op. cit., p. 9: “vedo la vita in generale come espressione di un’attività intellettuale che si sviluppa in tutte le direzioni, nella scienza, nell’arte e nei rapporti privati”.
45. Cfr. Ivi, p. 14: “durante il primo semestre, per queste molteplici occupazioni, avevo dovuto vegliare molte notti, sostenere molte lotte, sopportare parecchie sollecitazioni interne ed esterne, senza tuttavia trarne, alla fine, un grande arricchimento; inoltre avevo trascurato la natura, l’arte, il mondo, e allontanato gli amici: queste erano le riflessioni che parve fare il mio corpo; un medico mi consigliò la campagna”.
46. Oggi questo villaggio corrisponde al quartiere Stralau della città di Berlino.
47. Karl Marx, Lettera al padre a Treviri, op. cit., pp. 14-15.
48. Cfr. Ivi, p. 15.
49. Ibidem .
50. Cfr. Sepp Miller – Bruno Sawadzki, op. cit., pp. 68-75.
51. Karl Marx, Lettera al padre a Treviri, op. cit., p. 16.
52. Heinrich Marx a Karl Marx, 9 dicembre 1837, in Opere, vol. I, op. cit., pp. 788-9.
53. Cfr. Auguste Cornu, op. cit., p. 126.
54. Con la morte di Heinrich Marx s’interruppe anche quel prezioso carteggio attraverso il quale è possibile acquisire notizie sulla vita di Marx durante quegli anni. Secondo l’ultima figlia di Marx, Eleanor, queste lettere: “mostrano il giovane Marx in maturazione, nell’adolescente l’adulto futuro. Si vede già l’eccezionale capacità di lavoro e la passione di lavoro che ha segnato Marx durante tutta la sua vita; nessun compito era per lui troppo faticoso e mai i suoi scritti hanno portato tracce di rilassamento o negligenza. […] Vedere chiaro in se stesso era il suo obiettivo e anche qui lo osserviamo autocriticarsi e criticare la sua opera con estrema severità. […] E lo vediamo, così come più tardi, anche già lettore che non si ferma ad una sola disciplina, ma che legge, abbraccia e divora tutto: scienza giuridica, storia, poesia, arte. Non c’è niente che non porti acqua al suo mulino; e tutto ciò che faceva, lo faceva dedicandovisi in modo completo”, in Eleanor Marx, Marx’ Briefe an seinen Vater, in Die Neue Zeit, 1898, vol. 16, nr. I, pp. 4-12.
55. Cfr. Auguste Cornu, op. cit., p. 151.
56. Molto probabilmente, questi sette quaderni sono solo una parte di un più ampio lavoro preparatorio per la sua tesi di laurea. Cfr. Maximilien Rubel, Philosophie Épicurienne. Notice, in Karl Marx, Œuvres III. Philosophie (a cura di Maximilien Rubel), Gallimard, Paris 1982, p. 786. I cosiddetti [Quaderni sulla filosofia epicurea] sono stati pubblicati in traduzione italiana in Opere, vol. I, op. cit., pp. 423-567.
57. Cfr. Maximilien Rubel, Différence de la philosophie naturelle chez Démocrite et chez Épicure, avec un appendice. Notice, in Karl Marx, Œuvres III. Philosophie (a cura di Maximilien Rubel), op. cit., p. 6.
58. In proposito cfr. Mario Cingoli, Il primo Marx (1835-1841), Unicopli, Milano 2001 e Roberto Finelli, Un parricidio mancato. Hegel e il giovane Marx, Bollati Boringhieri, Torino 2004, pp. 40-74.
59. Cfr. Auguste Cornu, op. cit., p. 225.
60. Cfr. Ivi, pp. 194-7.
61. Cfr. Mario Rossi, Da Hegel a Marx. III La scuola hegeliana. Il giovane Marx, Feltrinelli, Milano 1977, p. 164.
62. Questi estratti, insieme a quelli dal De anima di Aristotele, si trovano nel volume Karl Marx – Friedrich Engels, Exzerpte und Notizen bis 1842, Dietz, Berlin 1976, MEGA² IV/1, pp. 153-288. I compendi realizzati dal testo di Spinoza sono stati pubblicati in traduzione italiana nel volume Karl Marx, Quaderno Spinoza (1841) (a cura di Bruno Bongiovanni), Bollati Boringhieri, Torino 1987.
63. Cfr. Bruno Bongiovanni, Introduzione a Karl Marx, Quaderno Spinoza (1841), op. cit., pp. 36-8.
64. Cfr. Karl Marx a Carl Friedrich Bachmann, 6 aprile 1841, e Karl Marx a Oskar Ludwig Bernhard Wolff, 7 aprile 1841, in Opere, vol. I, op. cit., pp. 397-8.
65. I versi dati alle stampe si intitolavano Amore notturno e Il suonatore, in Opere, vol. I, op. cit., pp. 597-8 e 678-9, ed apparvero il 23 gennaio del 1841, nel quarto numero di questo periodico tedesco.
66. Gli estratti del periodo di Bonn si trovano nel volume MEGA² IV/1, op. cit., pp. 289-381.
67. Sulla relazione tra Marx e Bauer cfr. Zvi Rosen, Bruno Bauer and Karl Marx, Martinus Nijhoff, The Hague 1977; sul conflitto tra i due si vedano in particolare le pp. 223-40.
68. Cfr. Zwi Rosen, Moses Hess und Karl Marx, Christians, Hamburg 1983 e il recente Stathis Kouvelakis, Philosophy and revolution, Verso, London 2003, pp. 121-66.